Stadtwerke: Anwälte und Gutachter am Zug

Nach den Entlassungen der beiden Vorstände Christian Peham und Romed Karre gibt es zu Schadenersatzforderungen gegenüber den Klagenfurter Stadtwerken noch immer keine Entscheidung. Anwälte und Gutachter sind nun am Zug.

Peham forderte auf zivilrechtlichem Weg von den Stadtwerken 1,3 Millionen Euro Schadenersatz. Gleich am ersten Verhandlungstag wurde der Prozess für außergerichtliche Vergleichsverhandlungen unterbrochen. Diese werden von den Anwälten geführt - mehr dazu in Vergleichsgespräche in Causa Peham. Walter Groier, der Vorsitzende des Stadtwerke-Aufsichtsrats sagte, er rechne damit, dass die Verhandlungen in den nächsten Wochen abgeschlossen werden.

Karre kündigte an, dass er die gleiche Summe an Schadenersatz verlangen wolle wie Peham. Bis dato habe man von Karre aber noch keine Forderung bekommen, sagte Groier - mehr dazu in Stadtwerke-Vorstand nach Kündigung entlassen. Karre selbst teilte in einem Schreiben an den ORF mit, er habe zu Beginn der Woche Klage beim Handelsgericht eingebracht. Aufsichtsratsvorsitzender Groier habe die mehrwöchigen Vergleichsverhandlungen mit seinem Kärntner Anwalt einseitig abgebrochen, sagte Karre.

Aufsichtsrat wartet ab

Was das 130.000 Euro-Honorar anlangt, das Ex-Stadtwerke-Aufsichtsrat Christian Leyroutz (FPÖ) von den Stadtwerken bekommen hat, laufen nach wie vor die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungen wurden wegen der Medienberichte aufgenommen. Ein Grazer Anwalt kam zu dem Schluss, dass Leyroutz um 100.000 Euro zu viel bekommen habe. Er habe sein Gutachten allerdings nur auf Basis der Stadtwerke-Unterlagen erstellt - mehr dazu in Gutachter prüft Leyroutz-Honorar.

Leyroutz selbst sei dazu nicht befragt worden, sagte Groier. Daher werde der Aufsichtsrat vorerst nichts unternehmen und abwarten, was die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ergeben. Karre sagte in seiner Mitteilung an den ORF, dass von den Stadtwerken zur Erstellung des Gutachtens unvollständige Unterlagen geliefert worden seien. Der Gutachter habe festgestellt, dass ohne umfassende Prüfung des Sachverhalts eine abschließende Aussage zur Höhe des Honorars gar nicht möglich sei.

Kosten für Stadt und Steuerzahler offen

Nach der Entlassung Pehams und dem Ausscheiden von Karre wird das Unternehmen von den beiden neuen Vorständen Sabrina Schütz-Oberländer und Clemens Aigner geführt. Was dieser Wechsel an der Spitze das Unternehmen, die Stadt Klagenfurt und damit letztendlich den Steuerzahler noch kosten wird, ist offen.

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