Türkei: Auswirkungen für Kärnten unklar

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Türkeikrise sind für Kärnten aktuell nicht abschätzbar. Die fallende türkische Währung ist ein Problem. Mit Sorge beobachten in Kärnten lebende Türken die Geschehnisse in der Türkei.

Für Kärnten stehen Importe aus der Türkei um rund 31 Millionen Euro, Exporten um knapp 21 Millionen Euro gegenüber. Für Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl sei nicht klar in welche Richtung es wirtschaftlich wegen der gesellschaftspolitischen Umwälzungen gehen werde. „Vor allem die türkische Währung ist stark gefallen. Das wird auch weiterhin den Exporten schaden. Mehr als eine Hand voll Kärntner Firmen werden nicht mit der Türkei Handel treiben, aber jeder Verlust tut weh“, so Mandl. Ein Betrieb, der einen türkischen Eigentümer hat, ist die Firma Chemson in Arnoldstein. Es sei aber zu früh, etwas über etwaige Auswirkungen zu sagen, heißt es seitens des Unternehmens.

Sorge um Familie

Der gescheiterte Putschversuch des Militärs ist auch für die in Kärnten lebenden gebürtigen Türken Thema. Erkara Sentürk lebt seit mehr als 20 Jahren in Klagenfurt. Er ist Besitzer mehrere Kebab Lokale und verfolgt die Situation in seinem Geburtsland mit Sorge. „Es ist nicht o.k. was Erdogan macht, aber ich bin auch gegen einen Militärputsch“, so Sentürk. Er habe Angst, auch weil Eltern und Geschwister in der Türkei leben. In den kommenden Tagen möchte er trotzdem hinfliegen.

Trotz Angst in die Türkei

1276 sind es laut Landesstatistik. Diese Gruppe steht an neunter Stelle der Einwandererstatistik. Ebenfalls seit mehr als 20 Jahren in Kärnten lebt Kebabstandbesitzer Getin Kilic. Angst um seine Familie in der Türkei habe er nicht. Seine 19 Jahre alte Tochter Eylem Kilic ist hier geboren und fliegt jedes Jahr im Sommer nach Antalya. Daran wird sich auch heuer nichts ändern: „Ende August fliege ich in die Türkei. Ein bisschen Angst habe ich aber schon“.