Villach: SPÖ will ÖVP Referat entziehen

Die Villacher SPÖ will ÖVP-Stadtrat Peter Weidinger das Referat für Verkehrsplanung entziehen. Weidinger sei „untätig“, wie es heißt. Dieser zeigte sich völlig überrascht und sprach von einem „Machtrausch“ des SPÖ-Bürgermeisters.

Für Weidinger sind die Vorwürfe unverständlich, wie er bei einer Pressekonferenz in Villach sagte. Er hole sich die Zeitung in der Früh und habe dort gelesen, dass der Bürgermeister ihm das Referat entziehen wolle, ohne mit ihm gesprochen zu haben: „Das ist für mich schlechter politischer Stil.“ Der Vorwurf der Untätigkeit sei unverständlich, er zeigte sich überzeugt, dass Albel ein Problem mit innovativen Ideen habe und noch mehr Macht an sich reißen wolle. Er spricht von „Machtrausch“.

„Weidinger liefert Ausreden“

Bürgermeister Günther Albel selbst war für den ORF vorerst nicht erreichbar. Klubobmann Andreas Sucher sagte, mit seinem Amt als Bau- und Stadtplanungsreferent habe es viele Berührungspunkte mit Weidinger als Verkehrsreferent gegeben: „Wir haben seit Monaten viele Projekte offen, die Herr Weidinger nicht geliefert hat. Jetzt haben zwei Projekte das Fass zum Überlaufen gebracht, das ist der Kreisverkehr Kilzer Brücke und der Totenweg, dort ist er untätig und liefert nur Ausreden.“ Die Politik müsse Lösungen und Entscheidungen bringen und keine Ausreden, so Sucher.

Folgt FPÖ-Baumann nach?

Laut Sucher sollen nun im Stadtsenat Gespräche darüber geführt werden, wer das Verkehrsreferat von Weidinger übernehmen könnte. Als Wunschkandidat nannte Sucher den freiheitlichen Stadtrat Erwin Baumann. Dieser sagte zum geplanten Referatswechsel, er wolle sich nicht in die Pläne der roten Rathausmehrheit einmischen, grundsätzlich müsse es aber eine Bereinigung der Kompetenzen der einzelnen Stadträte geben. In der nächsten Gemeinderatssitzung im August soll über den Referatsentzug und den Personalwechsel abgestimmt werden.