Privatzimmerverband sucht Mitglieder

Kärntens Privatzimmervermieter machen einen neuen Anlauf, um sich professioneller zu vermarkten. Ein neuer Verband wurde gegründet, der hat aber noch weit weniger Mitglieder als erwartet.

In den vergangenen Jahren haben die Privatzimmervermieter Betten und Nächtigungen verloren. Mit mehr Qualität und bessereren Internet-Auftritt sollen wieder mehr Urlauber gewonnen werden. Das Angebot Zimmer mit Frühstück und Kontakt zu den Einheimischen gilt als weltweiter Urlaubstrend. Das wollen Kärntens Privatzimmer-Vermieter stärker nützen.

1,2 Millionen Nächtigungen jährlich

In den vergangenen Jahren sind diese privaten Vermieter und Mini-Pensionen unter Druck gekommen. Viele Vermieter wollten oder konnten nicht investieren und haben aufgehört. Wie viele Privatzimmer-Vermieter es in Kärnten noch gibt, kann niemand genau sagen, rund 3.500 sollen es sein. Nach wie vor aber sorgen diese Privatzimmervermieter für 1,2 Millionen Nächtigungen jährlich.

Im touristischen Marketing sollen diese Privat-Zimmervermieter nicht länger auf sich allein gestellt sein. Seit einigen Monaten gebe es wieder einen Verband, der vom Land Kärnten finanziell unterstützt wird und noch Vermieter sucht, sagte Maria Oberwinkler. Die stellvertretende Obfrau des neuen Vereines führt in Seeboden eine Frühstückspension. Oberwinkler: „Die Qualität hat natürlich auch bei uns oberste Priorität. Der Gast von heute ist anspruchsvoller geworden und erwartet sich natürlich auch von uns einen gewissen Standard. Daher werden wir kategorisiert. Es werden bis zu vier Edelweiß vergeben. Dann weiß jeder, was er an Qualität hat.“

Vertrauen der Privatzimmervermieter gewinnen

300 Mitglieder sind das Ziel des Verbandes, um auf dem Markt schlagkräftig auftreten zu können. Bisher sind aber erst 50 Privatzimmervermieter beigetreten, sagte die Obfrau Melita Apovnik, die am Fusse der Petzen ein Appartmenthaus betreibt. „Ich glaube, das sind noch Altlasten. Die Privatzimmervermieter haben sich auch bisher nicht unbedingt vertreten gefühlt. Bei diesen kleinen Betrieben muss man mit viel Skepsis rechnen. Ich glaube, wir müssen hier viel Arbeit leisten und uns beweisen, damit wir mehr Betriebe erreichen.“

Marketing-Erfahrung bekommen die Privatzimmer-Vermieter von dem Verband Urlaub am Bauernhof, mit dem sie zusammenarbeiten. Gemeinsames Ziel ist es, alle Privatzimmervermieter fit für das Internet zu machen. Apovnik sagte, es gebe noch viele Betriebe ohne eigene Web-Seite. „Die sind noch bei keiner einzigen Buchungsplattform vertreten. Und ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen, dass 99 Prozent der Gäste über das Internet buchen.“ Alle Mitgliedsbetriebe des neuen Vereins sind über die Verbandsseite auch Online präsent, sagte Apovnik. Der neue Privatzimmer-Vermieterverband stehe auch kleinen Gewerbebetrieben mit bis zu 30 Betten offen.

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