Werberat: Sofortiger Stopp für Glock-Kampagne

Der Österreichische Werberat hat sich am Montag im Fall eines beanstandeten „Pistolen“-Werbesujets der Firma „Glock“ für einen sofortigen Stopp der Kampagne und einen Sujetwechsel ausgesprochen.

Trotz Kritik des Werberates - dieser hatte die Plakate für ein Reitturnier bereits im Jänner als „besonders kritisch und ethisch fragwürdig“ kritisiert - blieb das Unternehmen bei seiner Linie. Für eine Veranstaltung Mitte Juni wurde erneut mit einem märchenhaft anmutenden Pferd vor einem lieblichen Hintergrund geworben, wobei inmitten einer kitschigen Idylle auch eine schwarze Pistole abgebildet ist - mehr dazu in Glock wirbt wieder mit Pferd und Waffe.

Werberat: Sujet verletze „Ethik-Kodex“

Beim Werberat ging deshalb eine Beschwerde ein, für die nun eine Entscheidung des ÖWR vorliegt. Demnach sieht die Mehrheit der Werberäte im Hinblick auf das beanstandete Sujet den Ethik-Kodex der Österreichischen Werbewirtschaft verletzt, vor allem was Allgemeine Werbegrundsätze und das Thema „Gewalt“ anbelange.

Glock Horse Center Plakat Juni

ORF/Petra Haas

Das beanstandete Plakat

„Gefahr wird nicht ausreichend Rechnung getragen“

In der Entscheidung des ÖWR heißt es wörtlich: „Der verzerrte Kontext der Gesamtaufmachung – liebliche Farben im Zusammenhang mit Schusswaffen, stellt eine Verharmlosung eben jener dar und der davon ausgehenden Gefahr wird nicht ausreichend Rechnung getragen.“ Werbung trage „soziale Verantwortung“, so der Werberat weiter, insbesondere gegenüber Kindern und Jugendlichen vor dem 18. Lebensjahr. Außerdem dürfe Werbung Gewalt nicht verharmlosen oder ästhetisieren. Welche Konsequenzen die Entscheidung hat und ob das Unternehmen seine Werbelinie ändert, ist derzeit nicht bekannt. Rechtliche Handhabe hat der Werberat nicht.

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