Ringen um Neubau der Hofmannshütte

Die Hofmannshütte, eine der ältesten Schutzhütten in den Ostalpen, könnte vielleicht doch noch gerettet werden. Geld für Abriss und Neubau wurde gefunden, nun muss noch der Alpenverein als Grundeigentümer zustimmen. Bisher war er gegen einen Neubau.

Nationalparkfonds, Gemeinde Heiligenblut und die Großglocknerhochalpenstraßen AG wollen eine neue, moderne Hütte bauen und damit den Besuchern der Franz-Josefs-Höhe ein attraktives Ausflugsziel am Gamsgrubenweg bieten - mehr dazu in Hofmannshütte: Neuer Anlauf für Neubau (kaernten.ORF.at; 24.2.2016). Ob der Bau möglich ist, entscheidet sich beim Bundesausschuss des Alpenvereins am kommenden Wochenende. Der Verein ist Grundeigentümer und muss den Plänen zustimmen.

Geschichte der Hütte

Die Hofmannshütte wurde nach dem deutschen Bergsteiger Karl Hofmann (1847–1870) benannt. Sie wurde zu einem der beliebtesten Ausgangspunkte für Touren auf den Großglockner. Bereits 1834 regte Erzherzog Johann einen ersten Hüttenbau an. Diese erste Hütte verfiel aber und wurde 1869 neu gebaut. 1871 wurde sie in Hofmannshütte umbenannt.

Einkehrmöglichkeit am Gamsgrubenweg

Vor mehr als 150 Jahren wurde die Hütte am Rand der Pasterze erbaut, als Ausgangspunkt für eine Glocknerbesteigung ist sie aber längst ohne Bedeutung und verfällt. Der Alpenverein als Besitzer hat bereits einen gültigen Abrissbescheid. Josef Schachner, der Bürgermeister von Heiligenblut, sagte: „Die Finanzierung ist aufgestellt, es gibt eine neue Planung. Die alte Hütte nur abzureißen ist eine Möglichkeit, aber die schlechteste.“ Der Gamsgrubenweg sei es wert, weil er in das Sonderschutzgebiet führe, er sei auch an die Straße angeschlossen und biete den Besuchern mehr, als nur auf dem Parkplatz zu spazieren.

Hoffmannshütte Glockner Neubau Fiannzierungsstreit

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Die Lage ist einmalig

Mit der neuen Hütte gebe es nicht nur eine Einkehrmöglichkeit, auch das Problem der fehlenden Sanitäranlagen entlang des Weges wäre gelöst. 1,3 Millionen Euro würde die neue Hofmannshütte kosten, die Finanzierung sei gesichert, heißt es. Ohne die Zustimmung des Alpenvereins als Grundeigentümer kann die Hütte allerdings nicht gebaut werden.

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So könnte der Neubau aussehen

Alpenverein sieht keinen Bedarf für

Beim Kärntner Alpenverein sprach man sich vor rund einem Jahr gegen den Neubau aus. Eine neue Hütte in einem Sonderschutzgebiet sei mit den strengen Naturschutzrichtlinien nicht vereinbar. Arnold Riebenbauer, stellvertretender Vorsitzender des Kärntner Alpenvereins sagte, eine Hütte im Sonderschutzgebiet hätte nur eine Berechtigung, wenn sie als echte Schutzhütte gelten könnte. „Nach dem Gletscherrückgang und der Entwicklung der Infrastruktur und des Bergsteigens wird man die Hofmannshütte niht mehr als solche anerkennen können.“

„Nationalpark hat nicht nur Schutzauftrag“

Ein Argument, das Nationalparkdirektor Peter Rupitsch so nicht gelten lassen will. Man habe mehrere Hütten, die diese ursprüngliche Bedeutung nicht mehr haben. Die Hütte sei voll erschlossen, alle Wege seien da. Der Nationalpark habe nicht nur Schutzauftrag, sondern müsse den Menschen auch ein eindrucksvolles Naturerlebnis ermöglichen. Die endgültige Entscheidung über die Zukunft der Hofmannshütte fällt der Bundesausschuss des Alpenvereins am kommenden Wochenende. Ob für oder gegen den Hüttenneubau ist trotz des Kärntner Nein noch offen, denn Kärnten hat in diesem Gremium nur eine Stimme.