Drogenambulanz verzögert sich bis Herbst

Weil sich eine geplante Umstrukturierung bei der Klagenfurter Drogenambulanz weiter verzögert, schlägt man in Villach Alarm. Man betreut rund 700 Klienten, diese Masse könne man kaum bewältigen. Im Herbst könnte die Eröffnung erfolgen.

Geldprobleme und zu wenige Mitarbeiter waren die Gründe für einen Aufnahmestopp der Drogenambulanz in Klagenfurt vor eineinhalb Jahren. Das Land will die Drogenambulanz von der Stadt Klagenfurt übernehmen und, so wie in anderen Bezirken, über die Arbeitsvereinigung der Sozialhilfe Kärntens (AVS) abwickeln. Doch bürokratische Fragen zogen das bisher in die Länge, diese Verzögerungen wirken sich massiv auf die Drogenambulanz Villach aus.

„Grenzen schon längst erreicht“

Der ärztliche Leiter der Drogenambulanz Villach, Gerald Kattnig, sagt dass die Grenzen schon längst erreicht seien. Zusätzlich zu den 600 Patienten seien 100 Menschen seit Jahresbeginn in Villach in Behandlung, weil eben in Klagenfurt ein Aufnahmestopp verhängt worden ist. Auf diesen Zustrom sei man nicht vorbereitet, und das gehe auf Kosten der Behandlungsqualität, sagte Kattnig, man habe für den einzelnen weniger Zeit.

Das Verhältnis mit der Drogenambulanz in Klagenfurt sei nicht gerade das beste. Man sei nur von einem kurzfristigen Aufnahmestopp ausgegangen, aber dieser dauere jetzt schon eineinhalb Jahre. Das große Problem sei laut Kattnig, dass viele Drogenabhängige jetzt gar nicht zur Behandlung kommen, weil der weite Weg nach Villach für sie zu beschwerlich und umständlich sei.

„In der Umsetzungsphase“

AVS-Geschäftsführer Klaus Harter verhandelt mit Stadt und Land und sagte, es sei gelungen, sich mit dem Land abzustimmen, man könne nun einen neuen Standort adaptieren. Den neuen Standort für die Drogenambulanz in Klagenfurt gibt es bereits, 700 Menschen sollen dort betreut werden. Dieser Standort sei sehr zentral gelegen, so Harter von der AVS. Zu den Verhandlungen bisher sagte er, man sei in der Umsetzungsphase, er könne nun auch das Personal des Magistrats übernehmen, das sei ja nicht so einfach. Es wolle ja auch nicht jeder gehen, aber auch da sei man einen Schritt weiter. Man werde nun einen Mietvertrag abschließen und mit den Adaptierungen starten.

Die zuständige Referentin im Land, Beate Prettner (SPÖ), rechnet damit, dass die Verhandlungen in den kommenden Monaten abgeschlossen werden. Wenn Personalfragen, Räumlichkeiten und Standort geklärt seien, könne man im September, Oktober starten, so Prettner. Die AVS betreut in Drogenambulanzen Kärntens knapp 900 Menschen.