Waldbesitzer fürchten neue Auflagen

Am Montag beginnt die Woche des Waldes, in der die Forstwirtschaft auf die Bedeutung des Waldes für Bauern, Klima- und Katastrophenschutz aufmerksam macht. Wenig Freude haben Waldbesitzer mit zusätzlichen Naturschutzauflagen.

Der Wald und seine Bewirtschaftung sichern Arbeitsplätze in den ländlichen Regionen, das steht für die Vertreter der Forstwirtschaft im Vordergrund. Nun fürchten die Waldbauern, dass ihre Arbeit eingeschränkt und behindert werden könnte, wenn Kärnten größere Waldflächen als Natura-2000 Schutzgebiete ausweist, sie es die EU vorgibt. Zuständig dafür ist der grüne Landesrat Rolf Holub.

Woche des Waldes

Die Woche des Waldes gibt es seit 1972, um das Bewusstsein für den Wald, die Bewirtschaftung und die Funktionen des Waldes zu stärken. Innerhalb der Woche findet heuer am 16. Juni in Feldkirchen der Walderlebnistag mit 25 Ausstellern aus der gesamten Wertschöpfungskette statt, zu dem bereits über 700 Schulkinder aus Kärnten angemeldet sind.

Koalitionspartner Forstlandesrat Christian Benger (ÖVP), sagt, 23.000 Grundeigentümer bewirtschaften unter strengsten Auflagen und Gesetzen die heimischen Wälder. „Der Wald ist Erholungsraum, Wirtschaftsraum, Arbeitsplatz, Rohstofflieferant, Schutz, Lebensraum, Klimaregulator und Wasserspeicher.“ Aber nur dann, wenn er auch richtig bewirtschaftet werde, so Benger.

Er fordert mehr Hausverstand im Umgang mit Wald- und Grundbesitzern im Sinne der Öffentlichkeit ein. Eigentümer, Freizeitaktive, Erholungssuchende, Tourismus, Jägerschaft und viele mehr haben unterschiedliche Zugänge zur Wald(be)nutzung, die in Einklang zu bringen seien.

„Waldbauern Rückgrat ländlichen Raums“

Wirtschaftlich haben die Forstbetriebe zwei schwierige Jahre hinter sich, der Windwurf brachte große Mengen an Schadholz auf den Markt. Zur Borkenkäferplage kamen um 15 Prozent gesunkene Holzpreise, so der Präsident des Kärntner Forstvereines, Johannes Thurn-Valsassina. Mit der Veranstaltung solle der Wald in die Stadt kommen, damit die urbane Gesellschaft die Notwendigkeit der Waldbewirtschaftung und deren ökologischer, ökonomischer und sozialer Einfluss auf die Menschen versteht. Die Waldbauern seien das zentrale Rückgrat des ländlichen Raumes. Es sei alles zu unterlassen, war ihre Arbeit erschwere.

„Existenzielle Notwendigkeit sicherstellen“

Auch Landwirtschaftskammer-Präsident Johann Mößler mahnte mehr Hausverstand ein. Als erstes müsse man die existenziellen Notwendigkeiten sicherstellen. Wenn Wirtschaftswald unter Schutz gestellt werde, sei das eine Enteignung und man nehme Menschen die Existenzgrundlage, so Mößler.

Rund 30.000 Arbeitsplätze würden in Kärnten an der Holzwirtschaft hängen, vom Förster über die Papierindustrie bis zum Tischler. Einblicke gibt ein Walderlebnistag am kommenden Donnerstag auf dem Gelände der Diakonie in Feldkirchen.

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