Abfallverbände gewinnen mehr Einfluss

Die fünf Kärntner Abfallwirtschaftsverbände beteiligen sich an der Müllverbrennungsanlage in Arnoldstein. Damit gewinnen sie auch Einfluss auf die Preisgestaltung. Die Verhandlungen waren geheim.

Die fünf Abfallfirmen (Klagenfurt, Spittal, Völkermarkt, St. Veit, Lavanttal) werden innerhalb der nächsten zwei Monate den 25,1 Prozent-Anteil der Firma Saubermacher übernehmen. Damit gewinnen die Müllverbände, die 85.000 Tonnen Hausmüll pro Jahr nach Arnoldstein liefern, nicht nur Einfluss bei der Müllverbrennung sondern auch ein Mitspracherecht bei der Preisgestaltung.

Die Kaufverhandlungen zwischen der KEV, dem Zusammenschluss der Kärntner Abfallwirtschaftsverbände und der Firma Saubermacher, waren geheim. Ohne nur ein Wort an die Öffentlichkeit dringen zu lassen, verhandelten der Villacher Bürgermeister Günther Albl (SPÖ) als Geschäftsführer der KEV und der St. Veiter Bürgermeister Gerhard Mock mit Saubermacher. Am Mittwoch wurden die Ergebnisse der Verhandlungen präsentiert.

Sperrminorität von 25,1 Prozent

Die Verbände übernehmen die Sperrminorität von 25,1 Prozent am Arnoldsteiner Müllofen zum Preis von 7,1 Millionen Euro. Finanziert werden die 7,1 Millionen Euro zum einen aus 2,1 Millionen Rücklagen, die die KEV gebildet hat. Die restlichen fünf Millionen Euro müssen die fünf Verbände zu gleichen Teilen aufbringen.

In zehn Jahren soll sich die Investition rentiert haben, ab diesem Zeitpunkt werden die Gewinne, die der Müllofen abwirft, zwischen dem Mehrheitseigentümer Kelag und den Verbänden bzw. Gemeinden anteilsmäßig aufgeteilt.

Viele Interessenten

Zufrieden mit dem Abschluss zeigt sich der Villacher Bürgermeister Albl. Immerhin seien die Abfallwirtschaftsverbände der größte Partner der Verbrennungsanlage in Arnoldstein. Wichtig sei auch gewesen, die Anteile in Kärnten zu halten. Interessenten für ihre Anteile habe es viele gegeben, sagen die Vertreter der Firma Saubermacher. Der Verkauf an die KEV sei aber letztendlich für alle Beteiligten die sinnvollste Variante gewesen. Die Gemeinden bekommen mit dem Deal auch einen gewissen Einfluss auf die Entwicklung des Müllpreises.