Infineon: Forschung für intelligente Fabriken

37 Partner aus fünf Ländern forschen unter Federführung von Infineon an intelligenten und lernfähigen Fabriken. 62 Mio. Euro werden in eines der größten Forschungsprojekte investiert. Langfristig sollen so in Europa tausende Arbeitsplätze gesichert werden.

Der Titel des Forschungsprojektes lautet „SemI40“, sein Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie zu verbessern, sagte Infineon-Vorstand Sabine Herlitschka am Dienstag bei der Projektpräsentation in Villach. Insgesamt 62 Mio. Euro bringen EU, die beteiligten Länder und Unternehmen dafür auf.

„Wir wenden Technologien aus der Industrie 4.0 an, dabei sollen Produktionssysteme weiterentwickelt werden“, sagte Herlitschka. Es gehe um die Gestaltung der Arbeitsplätze der Zukunft. Dazu brauche man auch sichere Datenkommunikation. Gearbeitet werde zudem an einer Automatisierung bei der Entscheidungsfindung. Herlitschka betonte, es gehe nicht darum, Arbeitsplätze einzusparen: „Die Frage stellt sich viel mehr, wie viele Jobs gefährdet sind, wenn Industrie 4.0 nicht kommt.“

„Digitalisierung vorrangiges Ziel der EU“

Peter Schiefer, im Infineon-Konzern für die Produktion zuständiger Vorstand, meinte, bei der Kooperation sei es wichtig, eine „kritische Masse“ zustande zu bringen, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können. Infineon betreibe sechs Fabriken in Europa, „wir produzieren gerne selbst“, das müsse allerdings auch rentabel sein.

Willy Van Puymbroeck von der EU-Kommission erklärte, die Digitalisierung der produzierenden Industrie sei ein prioritäres Ziel der Kommission. Nur auf diese Weise könne Europa wettbewerbsfähig bleiben. Dafür nehme man auch relativ viel Geld in die Hand, EU-weit 50 Mrd. Euro bis zum Jahr 2020. Es gehe aber nicht nur um die Technologieführerschaft, sondern auch darum, die Menschen auf diesem Weg mitzunehmen.

Forschung wird in einzelne Projekte aufgeteilt

Der Vorlauf für den Projektstart dauerte rund ein Jahr, so Herlitschka. Montag und Dienstag fand dann in Villach der Auftakt statt, bei dem alle Projektpartner vertreten waren. Die Forschungen werden in sogenannte Arbeitspakete aufgeteilt, die von den Partnern umgesetzt werden. „Dass wir den Zuschlag bekommen haben, war ein großer Erfolg“, sagte Herlitschka. Immerhin handle es sich um eines der größten Forschungsprojekte der EU in Sachen Industrie 4.0.