Dritter Stadtwerke-Vorstand bestellt

Trotz Protesten hat der Stadtwerke-Aufsichtsrat Dienstagabend mit Clemens Aigner einen dritten Vorstand bestellt. Begründet wird dies von den Stadtwerken mit der „Fülle betriebswirtschaftlicher Aufgaben.“

Die Stadtwerke Klagenfurt kommen nicht aus den Schlagzeilen. Nach der Entlassung von Ex-Vorstand Christian Peham und der Honorardebatte rund um Christian Leyroutz und Michael Junghans sorgt nun eine neue Personaldiskussion für Kritik. Die Stadtwerke erhalten nämlich - gegen den Willen des Betriebsrates - einen dritten Vorstand.

Aigner ist neuer IT- und Personalvorstand

Bisher sind die Stadtwerke Klagenfurt bei 850 Mitarbeitern mit zwei Vorständen ausgekommen. Romed Karré stand über vier Jahre auch allein an der Spitze. Ihm und der erst seit April im Amt befindlichen Finanzvorständin Sabrina Schütz-Oberländer wird nun ein neuer dritter Vorstand zur Seite gestellt. Am Dienstagabend hat der 46-jährige Aufsichtsrat Clemens Aigner, bisher Brauerei-Direktor in Villach, ohne Ausschreibung zum neuen IT-, Rechnungswesen- und Personalvorstand bestellt. Aigner wird ab 1. Juli seinen Vorstandsposten antreten

Betriebsräte stimmten dritten Vorstand zu

Der Beschluss im Aufsichtsrat erfolgte einstimmig, auch die beiden Betriebsräte stimmten mit - obwohl die Entscheidung für einen dritten Aufsichtsrat im Vorfeld scharf kritisiert worden war. Es hieß, die Mitarbeiter hätten dafür kein Verständnis, zumal gleichzeitig zu ihren Lasten gespart werde. Der Betriebsrat legte Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) vorab auch einen Fragenkatalog vor.

Stadtwerke Aigner Bestellung Aufsichtsrat

Stadtwerke Klagenfurt

Clemens Aigner

Betriebsratsvorsitzender Adolf Pichler zu dessen Inhalt: „Die Aktiengesellschaft wird schon jahrelang mit zwei Vorständen geführt, warum ist es notwendig einen dritten Vorstand zu bestellen? Was ist seine Aufgabe? Es wird an allen Ecken und Enden bei den Mitarbeitern gespart, in der Führungsebene wird ein dritter Vorstand nachbesetzt – das trifft nicht auf das Verständnis der Kolleginnen und Kollegen.“

Groier: Betriebswirtschaftliche Aufgaben

Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) will als Eigentümervertreterin die Entscheidung erst am Mittwoch in einer Pressekonferenz kommentieren. Aufsichtsratschef Walter Groier meinte, „die Fülle an betriebswirtschaftlichen Themenstellungen in den Stadtwerken haben eine Verstärkung des Vorstandes erforderlich gemacht.“ Finanzvorständin Schütz-Oberleitner könne sich dadurch auch stärker auf den Markt und die 100.000 Strom- und Wärmekunden kümmern, so Groier gegenüber dem ORF. Vorstandsvorsitzender Karré werde noch intensiver seine Verantwortung im Bereich Technik wahrnehmen, bei den beiden weiteren Mitgliedern des Vorstandes komme es zu einer sinnvollen Aufteilung der kaufmännischen Aufgaben.

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