Schneechaos und Stromausfälle
Die Schneefälle führten zu zahlreichen Straßensperren und Verkehrsbehinderungen. Umgestürzte Bäume beschädigten Stromleitungen. Tausende Haushalte waren von der Stromversorgung abgeschnitten. Die Polizei und die Stadt Klagenfurt appellierten an die Bevölkerung, wenn möglich das Haus nicht zu verlassen und Autofahrten zu vermeiden. Es bestehe akute Lebensgefahr durch herabstürzende Äste und umfallende Bäume. Auch die KELAG warnte: An manchen Orten hingen Leitungen herab, es bestehe die Gefahr lebensgefährlicher Stromschläge.
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Räumfahrzeuge im Einsatz
In Klagenfurt waren zahlreiche Räumfahrzeuge im Einsatz, Bäume waren umgestürzt.
Autofahrer saßen stundenlang fest
Der Wurzenpass, der Loiblpass und die Tauernautobahn (A10) mussten für den gesamten Verkehr gesperrt werden, auch auf der A2 zwischen Klagenfurt und Villach stand der Verkehr still. Auf der Karawankenautobahn (A11) bestand eine Sperre zwischen St. Jakob und dem Karawankentunnel. Auch in Klagenfurt kam der Verkehr nahzu zum Erliegen. Autofahrer saßen stundenlang fest. Der Busverkehr wurde vorübergehend eingestellt.
Menschenmassen auf dem Bahnhof: Nichts geht mehr
Rund um den Klagenfurter Hauptbahnhof bildeten sich Menschenmengen, Fahrgäste saßen stundenlang fest. Der Grund: „Von Friesach bis Villach haben wir auf der Südbahnstrecke keinen Strom mehr“, sagte ÖBB-Sprecher Christoph Posch. Ab Friesach ging durch den Stromausfall in Richtung Klagenfurt gar nichts mehr.
ORF ON/ Horst Sattlegger
Auch die Strecken von Villach nach Rosenbach und via Arnoldstein nach Kötschach Mauthen mussten gesperrt werden. Die Ursache sind umgestürzte Bäume und der schwere Nassschnee auf den Weichen. Wann die Bahnstrecken wieder in Betrieb genommen werden, ist unklar. Auch der Postbusverkehr in Unterkärnten brach zusammen. Die ÖBB riefen Pendler dazu auf, privat nach Hause zu kommen - es gebe keinen Ersatzverkehr.
Zelt stürzte ein: 150.000 Euro Schaden
Das große Zelt beim Veranstaltungszentrum Camping Arneitz in Faak am See brach unter der Schneelast zusammen. Man habe noch versucht, das Dach vom Schnee zu befreien, die Bemühungen seien jedoch vergebens gewesen, so Geschäftsführer Johann Pressinger.
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Zelt bricht zusammen
Die Schneelast für das Zelt war zu groß, der Schaden wird vom Besitzer auf 150.000 Euro geschätzt. Quelle: Unkreatief/Culturgut.com
Angesichts Tausender GTI-Fans sei dieser Vorfall wirtschaftlich ein „harter Schlag“, so Pressinger. Am Freitag soll das Zelt aber wieder in Betrieb genommen werden.
Kinder bei Busunfall leicht verletzt
In Klagenfurt wurden zwei Kinder, ein und fünf Jahre alt, bei einem Unfall zwischen zwei Bussen verletzt: Ein 49 Jahre alter Buslenker hielt sein Fahrzeug an einer Kreuzung an, der nachkommende Buslenker konnte nicht mehr rechtzeitig abbremsen. Er fuhr auf den stehenden Bus auf. Beide Kinder wurden leicht verletzt und von der Rettung in das Klinikum Klagenfurt gebracht. Beide Busse wurden bei dem Unfall schwer beschädigt.
APA/Gert Eggenberger
Pkw krachte in ASFINAG-Baubüro
Auf der Karawankenautobahn A11 kam es - allerdings wegen zu hoher Geschwindigkeit - zu einem spektakulären Verkehrsunfall: Ein Autofahrer krachte mit seinem Fahrzeug in ein Baubüro der ASFINAG. Dieses wurde erst am Freitag eröffnet. Die Mitarbeiter waren zum Zeitpunkt des Unfalles bei einer Schulung.
ORF ON/ Angela Ellersdorfer-Truntschnig
Eine Sekretärin befand sich während des Unfalls im Nebenraum, sie blieb unverletzt. Nähere Informationen zum Unfallhergang gibt es noch nicht.
ORF ON/ Angela Ellersdorfer-Truntschnig
Vielerorts Kettenpflicht
Auf vielen Kärntner Straßen herrschte Kettenpflicht, wie auf der Packer Bundesstraße ab Preitenegg (Bezirk Wolfsberg) bis zur steirischen Grenze und über den Katschberg. Ebenfalls nur mit Ketten befahrbar waren die Weißensee-Straße im Bezirk Hermagor und die Turracher Bundesstraße ab Ebene Reichenau bis auf die steirische Seite sowie einige höher gelegene Bergstraßen.
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Autofahrer blieben hängen
Auf den Straßen kam es am Mittwoch zu zahlreichen Behinderungen, immer wieder blieben Autofahrer hängen, wie hier auf der Loiblpass-Straße.
Öffentlicher Verkehr zusammengebrochen
Die Klagenfurter Stadtwerke meldeten den Zusammenbruch des öffentlichen Verkehrs. Fahrbahnen, zum Beispiel in der Koschatstraße und in der Jergitschstraße, wurden durch abgebrochene Äste blockiert, auch am Ring herrschte stundenlanger Stau.
Ebenfalls wegen umgestürzter Bäume gesperrt sind die Rosental Straße zwischen Suetschach und Maria Elend und die B80 Lavamünderstraße bei der Dr.-Jörg-Haider-Brücke.
ORF ON/Angela Ellersdorfer-Truntschnig
Zahlreiche Stromausfälle
In weiten Teilen Kärntens kam es zu Stromausfällen, 100 Mann der KELAG standen im Einsatz. Nach zuerst 4.000 Haushalten waren später 15.000 Haushalte ohne Strom. In den beiden Klagenfurter Stadtteilen Tessendorf und Emmersdorf kam es zur Störung einer 20-KV-Leitung. Von diesem Zwischenfall waren über 700 Kunden betroffen. Gegen 14.30 Uhr hatten die meisten Kunden wieder Strom, einige der betroffenen Anschlüsse mussten allerdings mit Aggregaten versorgt werden.
ORF ON/Iris Hofmeister
Krankentransporte wegen Wetterlage verzögert
Das Rote Kreuz meldete, dass es wegen der Wetterlage zu Verzögerungen bei Krankentransporten kommen könnte. Notfälle würden bevorzugt behandelt, nicht akute Transporte würden demgemäß länger dauern. Es wurden zusätzliche Autos angefordert, der Nachtdienst werde personell verstärkt.
Georg Bachhiesl
Bis zu zehn Zentimeter Schnee in den Nachtstunden
Auch die Feuerwehr warnte Autofahrer davor, Fahrzeuge unter Bäumen zu parken. Es drohten Sachschäden. Für die Nachtstunden sind noch einmal bis zu zehn Zentimeter Schnee vorhergesagt.
Georg Bachhiesl
Der aktuelle Kälteeinbruch ist nicht nur auf den Straßen ein Problem, sondern hat auch in der Landwirtschaft zu enormen Schäden geführt - mehr dazu in Rekordschäden nach Frostnacht befürchtet.
ORF ON/ Angela Ellersdorfer-Truntschnig
Links:
- Schneefälle verursachen erste Stromausfälle (steiermark.ORF.at; 27.4.2016)
- Frostschäden im Obst- und Weinbau (burgenland.ORF.at; 27.4.2016)