Illegales Spielcasino erneut aufgeflogen

In Villach ist ein illegales Spielcasino zum zweiten Mal aufgeflogen. Dieses Mal wurden neun illegal aufgestellte Glücksspielautomaten entdeckt. Die Verwaltungsstrafverfahren in Sachen Glücksspiel dauern laut Polizei wohl noch Monate.

Es sind laut Polizei „immer die gleichen“ schwarzen Schafe, die gegen das geltende Glücksspielgesetz verstoßen. Deshalb wollte die Polizei am Freitag auch ein Spielcasino überprüfen, gegen das in der Vergangenheit bereits eine Anzeige erfolgt war.

Hausdurchsuchungsbefehl erwirkt

Als die drei Beamten in den Abendstunden Einlass in das Lokal begehrten, standen sie vor verschlossenen Türen. Als auch auf mehrmaliges Läuten und „gutes Zureden“ nicht geöffnet wurde, erwirkten die Polizisten schließlich bei der Staatsanwaltschaft einen Hausdurchsuchungsbefehl, so die Leiterin des Kriminalreferats, Viola Trettenbrein. Es habe der „Verdacht des Verstrickungsbruchs“ bestanden. Das heißt, die Beamten mussten davon ausgehen, dass die Siegel der im Lokal verbliebenen, zuletzt beschlagnahmten Glücksspielgeräte gebrochen oder die Geräte selbst entfernt worden waren.

Neun neue illegale Geräte aufgestellt

Der herbeigerufene Schlüsseldienst öffnete den Polizisten schließlich die Türe, damit diese das Lokal kontrollieren konnten. Der „Verdacht des Verstrickungsbruchs“ erhärtete sich dabei zwar nicht, allerdings waren neun neue illegale Geräte aufgestellt worden. Diese wurden ebenfalls beschlagnahmt. Der 38-jährige Betreiber des illegalen Spielcasinos, ein in Wien lebender Tscheche, wurde erneut angezeigt.

Abtransport illegaler Geräte nicht möglich

Laut Trettenbrein ist es der Polizei aus organisatorischen Gründen nicht möglich, die beschlagnahmten Glücksspielgeräte auch abzutransportieren. Diese müssten vor Ort belassen werden, bis eine Entscheidung vorliege und die Geräte eventuell vernichtet werden.

Die Verwaltungsstrafverfahren in Sachen illegales Glücksspiel könnten allerdings noch Monate dauern, so Tretenbrein. Sie geht davon aus, dass die Betreiber alle gesetzlichen Möglichkeiten ausschöpfen und Einspruch erheben werden. Auf die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften kontrolliert werden laut Trettenbrein nicht nur die bekannten „schwarzen Schafe“, sondern auch die vier genehmigten Standorte, die von den Firmen „Admiral“ und „Play and win“ betrieben werden.

50 illegale Automaten aus dem Verkehr gezogen

Bürgermeister Günther Albel sagte in einer Aussendung: „Seit Jahresbeginn wurden durch die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Land und der Polizei rund 50 illegale Automaten aus dem Verkehr gezogen und deren Betreiber angezeigt.“

Trotzdem sieht Albel das Land weiterhin in der Verantwortung. „Wir fordern nach wie vor eine rasche Abänderung des entsprechenden Landesgesetzes zur endgültigen Abschaffung des kleinen Glücksspiels. Der Schaden, den dieses in der Gesellschaft anrichtet, ist mit keinen Steuereinnahmen der Welt aufzuwiegen.“

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