Wieder Grenzkontrollen zu Italien möglich

Eine neue Flüchtlingsroute könnte über Italien nach Kärnten führen. Neben einem Grenzmanagement in Thörl-Maglern soll es dann Grenzkontrollen an allen Grenzen nach Italien geben. Die Touristiker können möglichen längeren Wartezeiten auch Positives abgewinnen.

Leere Transitquartiere, weniger Aufgriffe, weiterhin Grenzkontrollen. Auch nach Änderung der Flüchtlingsroute bleiben die Kontrollen an den Kärntner Grenzen zu Slowenien aufrecht, bestätigte Polizeisprecher Rainer Dionisio. Auch das Bundesheer bleibt nach wie vor im Assistenzeinsatz. Es ist unklar, wie sich der Flüchtlingsstrom entwickeln wird. Viele versuchen jetzt ja über Italien weiterzukommen. Wie sehr das Kärnten betreffen wird, ist vorerst nicht abschätzbar, sagt Dionisio.

Thörl-Maglern: Grenzmanagement-Station bis 1. Juni

Die internen Vorbereitungen bei der Polizei für Kontrollen an der italienschen Grenze laufen unterdessen auf Hochtouren. In Thörl-Maglern soll bis 1. Juni eine Grenzmanagement-Station entstehen. Die Grenzkontrollen sollen dann - je nach Flüchtlingslage - auch auf alle italienischen Grenzübergänge in Kärnten ausgeweitet werden, bestätigte Dionisio. Dann könnte sich bei den Grenzübergängen ein altes, längst verschwundenes Bild wieder zeigen. Zwar nicht bei der Ausreise - dafür aber am Weg von Italien nach Österreich: Staus vor der Grenzkontrolle.

Bald beginnt die Urlaubsreisezeit und spätestens am Heimweg werden die Urlauber auf eine Belastungsprobe gestellt. 30 bis 60 Minuten Wartezeit sind bei diesen Kontrollen keine Seltenheit. Das zeigt sich seit Monaten an den deutschen Grenzen.

Transporteure fordern eigene Lkw-Spur

Kritik an den Kontrollen üben schon seit einigen Monaten die Transporteure. Die Wartezeit an den Grenzen würde ernorme Mehrkosten für Frächter bringen, sie fordern eine eigene LKW-Spur.

Auch der Tourismus sieht negative Auswirkungen. Wenn es an Grenzübergängen zu Verzögerungen kommt, würden sich viele Urlauber überlegen, überhaupt zu fahren, sagt Tourismussprecher Helmut Hinterleitner. Der heimische Tourismus zeige sich daher auch positiv gestimmt, dass Deutschland angekündigt hat, die Grenzkontrollen ab 12. Mai wieder einstellen zu wollen.

Wartezeiten könnten Touristen in Kärnten halten

Wenn gleich Hotelierssprecher Siegesmund Mörisch auch einräumt, dass Kontrollen an den Kärntner Grenzen auch Urlauber aus Deutschland bringen könnte: „Keiner ist glücklich über die Situation in Europa und alles, was im nahen Osten passiert. Ich sage jetzt einmal egoistisch: Für unseren Markt, wo 80, 90 Prozent aus Deutschland, Österreich, den Benelux-Staaten kommt, ist es viel wichtiger und wesentlicher, dass die Deutschen den Normalzustand wieder herstellen.“

Wartezeiten an den Kärntner Grenzen würden dann den Effekt haben, dass sich der deutsche Urlaubsgast überlegt, ob er weiter nach Italien oder Kroatien fährt oder aufgrund möglicher Wartezeiten vielleicht sogar in Kärnten bleibt, so Mörisch.

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