Hoffen auf frischen Wind für die Windräder

Windräder dürfen in Kärnten nur stehen, wo sie praktisch nicht gesehen werden. Der Ausbau der Windenergie stockt deswegen seit Jahren. Im April soll das Gesetz nun geändert werden. Wie, das ist noch unklar.

In Kärnten erzeugt derzeit nur ein einziges Windrad Strom, nämlich jenes von Öko-Strom Pionier Wilfried Klaus in Kötschach-Mauthen. Dazu kam diese Woche scharfe Kritik der Interessensgemeinschaft Windkraft. In keinem anderen Land weltweit sei die Sichtbarkeit von Windkraftanlagen auf bis zu 40 Kilometer Entfernung ein Kriterium für den Windkraftausbau, kritisierte die IG. Seit 2012 gelte diese Verordnung und deswegen sei seither kein einziges Windrad in Kärnten gebaut worden – mehr dazu in Kein einziges Windrad seit 2012. 50 Projekte für Windräder sind in Kärnten in der Warteschleife, bis dato ist kein einziges genehmigt.

Team Kärnten-Landesrat Gerhard Köfer kritisiert, dass dadurch Investitionen in der Größenordnung von 200 bis 300 Millionen Euro und bis zu 300 neue Arbeitsplätze verhindert würden. Er fordert das Land auf zu reagieren.

Warten auf neue Verordnung

Die Landesregierung soll zwar im April eine neue Windkraftverordnung beschließen, doch wie diese aussehen wird, ist noch unklar. Zumindest gab es dahingehend am Dienstag eine Absichtserklärung der Landesregierung. Bei den Investoren ist die Verordnung jedenfalls umstritten.

In der Steiermark wurde vor drei Jahren die Gesetzeslage für Windpark-Betreiber vereinfacht. Es wurden Standortzonen für Windparks definiert und auf ihre Umweltverträglichkeit hin geprüft, jetzt können dort Windräder ohne langwierige Genehmigungsverfahren errichtet werden.

Holub sieht Schuld bei Betreibern

Anders als von den Unternehmern behauptet, würde durch die Verordnung in Kärnten kein einziges Windrad verhindert, sagt Umweltreferent Rolf Holub (Grüne). Dass sich die Genehmigungsverfahren so lange hinziehen, liege vielmehr daran, dass die Projekte so dimensioniert seien, dass gerade keine UVP notwendig sei. Geradem das würde zu Beschwerden und UVP-Feststellungsprüfungen führen, so Holub.

Drei Projekte kurz vor Genehmigung

In anderen Bundesländern klappt der Ausbau der Windenergie, auf steirischer Seite der Koralpe etwa wird demnächst mit dem Bau eines riesigen Windparks begonnen. Auf Kärntner Seite ist der Windpark Bärofen geplant, seit bald sechs Jahren kämpfen die Betreiber um die erforderlichen Genehmigungen. Bis April sollen sämtliche Genehmigungen vorliegen, sagt Projektwerber Franz Dorner, dann könne mit den Arbeiten für die sechs Windräder begonnen werden.

Auch im Windpark auf der Kuchalm im Metnitztal könnten die acht Windräder im nächsten Jahr aufgestellt werden. Ende April sollten sämtliche Bescheide vorliegen, hofft Werner Feuerabend von der Betreiberfirma. Und für zwei Windräder auf der Soboth gibt es einen rechtskräftigen natuschutzrechtlichen Bescheid. Bei allen anderen Projekten wird erst geprüft, ob eine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig ist oder nicht.

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