Drogen- und Waffenarsenal ausgehoben

Der Kärntner Polizei ist ein großer Schlag gegen die Drogenszene gelungen. Bei einem 20-jährigen Drogendealer aus Feldkirchen wurden zahlreiche Drogen und Waffen gefunden. Im Zuge der Ermittlungen wurden weitere Dealer ausgeforscht.

Über ein Jahr lang war die Polizei dem 20-jährigen Drogendealer aus Feldkirchen auf der Spur. Polizei Feldkirchen, Landeskriminalamt, Cobra-Beamte und Spürhunde waren an den Ermittlungen beteiligt. Die erste Hausdurchsuchung gab es im Jänner 2015, teilte die Polizei am Freitag mit. Dabei konnten Drogen, wie Cannabiskraut, Heroin und Ecstasy-Tabletten sichergestellt werden. Die weiteren Ermittlungen führten zu 39 „Kunden“ des Feldkirchners aus dem Raum Mittelkärnten, alle wurden angezeigt.

Drogendealer Schlag Drogenszene Waffen Feldkichen

LPD Kärnten

Mit Waffe auf Autos geschossen

Bei der Hausdurchsuchung wurden aber nicht nur Drogen gefunden, sondern auch verbotene Waffen. Der 20-Jährige hortete unter anderem eine abgesägte Schrotflinte, drei CO2-Schusswaffen, Messer, Schlagringe und eine Stahlrute. Und diese Waffen nutzte der Feldkirchner auch. Wie die Beamten nachwiesen, schoss der Feldkirchner mit der CO“-Waffe acht Mal auf Autos. Laut Polizei entstand dabei ein Sachschaden von mehreren Tausend Euro, verletzt wurde niemand.

Nach U-Haft weiter Drogen verkauft

Nach der Hausdurchsuchung im Jänner 2015 kam der damals 19-jährige Mann in Untersuchungshaft, aus der er unter Auflagen wieder freigelassen wurde. Nach seiner U-Haft startete der Feldkirchner sein Drogengeschäft aber erst so richtig durch. Wie die Polizei nun herausfand, verkaufte er danach Drogen an 60 bis 80 Abnehmer. Am 17. Jänner diesen Jahres war dann endgültig Schluss mit dem Drogenhandel, der Mann wurde zum zweiten Mal verhaftet. Bislang konnte ihm der Verkauf von 3,1 Kilo Heroin im Wert von 155.000 Euro nachgewiesen werden.

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LPD Kärnten

Tresor in Geheimfach des Kleiderschrankes

Nach der Verhaftung im Jänner gingen die Untersuchungen der Polizei intensiv weiter, mit Erfolg: Bei einer weiteren Hausdurchsuchung in der Wohnung des Verdächtigen war auch ein Spürhund für Bargeld im Einsatz. Dieser fand 4.500 Euro in einem Tresor, der in der Innenverkleidung eines Kleiderschrankes versteckt war. Die Polizei geht davon aus, dass es sich um Drogengeld handelt.

Zwei weitere Dealer ausgeforscht

Die Ermittlungen zogen weitere Kreise, es gab acht weitere Hausdurchsuchungen bei mutmaßlichen Drogenhändlern und Konsumenten in den Bezirken Feldkirchen, Klagenfurt und St. Veit. Dabei wurden zwei weitere Drogenhändler ausgeforscht, ein 24-jähriger Bosnier aus Friesach und ein 23-jähriger Klagenfurter.

Dem Bosnier konnte unter anderem der Schmuggel von 1,6 Kilo Heroin aus Slowenien nachgewiesen werden. Weiters verkaufte er selbst Cannabis an zahlreiche Abnehmer in Kärnten. Am 17. Jänner wurde der Mann inhaftiert, der Klagenfurter wurde auf freiem Fuß angezeigt. Beide sind laut Polizei großteils geständig.

Drogendealer Schlag Drogenszene Waffen Feldkichen

ORF/Radler

Ermittlungen gehen weiter

Die Ermittlungen der Polizisten gehen weiter und werden „noch einige Wochen in Anspruch nehmen“, heißt es. So hofft man, weitere Dealer, Beitragstäter und Suchmittelkonsumenten auszuforschen. Der Bezirk Feldkichen könnte ein Drogen-Hotspot in Kärnten sein. Erst im März starben im Bezirk zwei junge Menschen aan einen Drogenmix, der letzte Drogentote war vor zwei Tagen zu verzeichnen - mehr dazu in 28-Jähriger starb an Medikamentenmix. „Das Problem ist, das die Drogen immer härter werden und immer mehr Heroin konsumiert wird“, sagt Bezirksinspektor Herbert Moser. Auch stelle das steigende Drogenangebot aus dem benachbarten Ausland und dem Internet die Exekutive vor zunehmende Herausforderungen.

Drogendealer Schlag Drogenszene Waffen Feldkichen

ORF/Radler

Ermittler der Polizei Feldkirchen

Drogenambulanz wird ausgebaut

Dass die Zahlen von Drogenkranken in den letzten Jahren sprungartig anstiegen, spürt man auch in der Klagenfurter Drogenambulanz, schon lange reichen die Behandlungskapazitäten nicht mehr aus - mehr dazu in Zu wenig Geld für Suchtbehandlung. Nun soll die Ambulanz auf neue Beine gestellt werden, ein diesbezüglicher Antrag wurde am Freitag von Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) im Landtag gestellt.

Mit der Arbeitsvereinigung Sozialhilfe Kärnten (AVS) soll die Drogenambulanz einen neuen Rechtsträger bekommen, die Behandlungsplätze sollen von 400 auf 800 aufgestockt werden. Mit der AVS sei ein „verlässlicher Partner mit großem Know-how“ gefunden, so Prettner. Die Stadt Klagenfurt habe zugesichert, für das erste Jahr der Drogenambulanz Personalressourcen zur Verfügung zu stellen. Die Drogenberatungsstelle VIVA bleibe weiterhin bestehen, betont der Klagenfurter Gesundheitsreferent Jürgen Pfeiler. Im Juni ist die Neueröffnung der erweiterten Drogenambulanz geplant.