Analyse zur Heta von Chefredakteur Bieche

Seit Montagmittag ist es offiziell: Die Gläubiger haben das Angebot des Landes für den Rückkauf der Anleihen abgelehnt. In einer Analyse sagte Chefredakteur Bernhard Bieche, dass es nun über kurz oder lang wohl nur Verlierer geben werde.

Denn eines sei klar, so Bieche: „Bis zu einer endgültigen gerichtlichen Entscheidung werden noch viele Jahre vergehen. Und dieser Rechtsweg wird Unsummen an Kosten verursachen. Ob die Gläubiger am Ende des Tages die geforderten einhundert Prozent wirklich zurückbekommen werden, ist mehr als fraglich.“

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Analyse

Bieche befürchtet, dass es in der Causa nur Verlierer geben werde.

Vor Gericht: „David gegen Goliath“

Es werde ein Machtspiel „David gegen Goliath“ geben, sagte Bieche. Land und Republik treten gegen die internationale Finanzwelt an. Nachverhandlungen seien auszuschließen, so Bieche: „Finanzminister Schelling hat ja heute gemeint, damit ist der Bund aus dem Spiel. Das Land kann nicht nachverhandeln es hat ja auch keinen finanziellen Spielraum. Das Maximum hat man ja schon geboten und das wurde abgelehnt.“

Hinterfragenswert sei allerdings schon, warum die Gläubiger eine 82 Prozent Quote abgelehnt haben: „Im Regelfall werden in der Privatwirtschaft Quoten zwischen 20 und 30 Prozent angenommen.“ Die Ablehnung sei wohl auch deshalb zustande gekommen, weil es um Steuergeld geht. Da hätten die Gläubiger wohl die Chance auf 100 Prozent gesehen.

Bund wird Kärnten nicht pleite gehen lassen

Das Land Kärntern stehe vorerst einmal gleich da, wie vor der Ablehnung durch die Gläubiger. Kärnten sei voll handlungsfähig, analysierte der Chfredakteur. „Auch wenn sich Finanzminister Schelling hart gibt, der Bund wird Kärnten nicht pleite gehen lassen. Viel zu ungewiss sind die Auswirkungen auf alle Bundesländer und den Wirtschaftsstandort Österreich.“

Die Hypo-Causa solle nun aber wohl als Beispielfall ausjudiziert werden. „Klar ist, viel Gestaltungsraum wird es für die Landespolitik in den nächsten Jahren nicht geben. Das heißt Sparen ist weiterhin angesagt. Wenn man das Gute im Dilemma finden will, dann die Tatsache, dass spätestens jetzt die Zeit für Reformen im Land da ist“, sagte Bieche.