Proteste gegen Aus für GKK-Frauenärztinnen

Gegen die Schließung des gynäkologischen Ambulatoriums der Kärntner Gebietskrankenkasse (GKK) gibt es weiter Proteste, auch gibt es nur drei Vertragsärztinnen in Kärnten. Die Grünen haben deswegen eine Petition gestartet.

Immer noch ist Kärnten Schlusslicht, wenn es um die Anzahl der Frauenärztinnen mit Kassenvertrag geht. Von den insgesamt 25 Planstellen der Gebietskrankenkasse werden nur drei von Frauen besetzt. Bezirke wie Hermagor, St. Veit oder Wolfsberg haben gar keine Vertragsärztin. Nun plant die Kärntner Gebietskrankenkasse, auch das gynäkologische Ambulatorium aus Kostengründen mit dem kommenden Jahr zu schließen - mehr dazu in GKK schließt Gynäkologisches Ambulatorium.

„Kein Sparen auf Kosten der Frauengesundheit“, fordern nun die Grünen. Mit der Schließung des gynäkologischen Ambulatoriums würde sich die Situation für Patientinnen, die sich lieber von einem weiblichen Frauenarzt untersuchen lassen, wieder verschlechtern. Kärnten sei ja lange Zeit Schlusslicht gewesen, was die Zahl der weiblichen Vertragsärzte anbelangt, hieß es von den Grünen, erst in den vergangenen Jahren habe sich die Situation etwas verbessert.

Protest GKK Schließung Gynäkologische Ambulanz

ORF

Die Petition gibt es auch auf der Homepage der Kärntner Grünen

Grüne: Große Nachfrage nach Gynäkologinnen

Die Nachfrage nach Kassenärztinnen sei sehr groß, das zeige ein Blick auf die Patientinnen des gynäkologischen Ambulatoriums, sagte die Klagenfurter Gemeinderätin Andrea Wulz (Grüne). Betroffen seien vor allem ältere Frauen, Alleinerzieherinnen und Frauen mit niedrigerem Einkommen, sagte Wulz. Insgesamt sei es zu einer Verschlechterung für Frauen gekommen, „das betrifft natürlich auch Frauen, die von außerhalb der Landeshauptstadt ins Ambulatorium kommen.“

Sexuelle Gewalt: Frauenärztin notwendig

Mit einer Petition soll nun gegen die Streichung der beiden Frauenärztinnen im Ambulatorium vorgegangen werden. Gleichzeitig soll in jedem Bezirk Kärntens mindestens eine Kassenstelle für Frauenärztinnen geschaffen werden. Es gehe nicht nur um die Wahlfreiheit, sagt Barbara Lesjak von den Grünen: „Es geht auch darum, dass wir auch eine erkleckende Zahl von Opfern sexueller Gewalt haben. Diese Mädchen und Frauen können nicht zu einem Gynäkologen gehen, sie brauchen eine Gynäkologin.“

Vor einer Woche wurde die Petition ins Leben gerufen, bis zu Beginn der Woche gab es bereits 165 Unterschriften, bis zum Juni sollen es 500 werden. Dann wollen die Grünen versuchen, die Causa im Landtag zu behandeln. Am Dienstag, am internationalen Frauentag, besteht die Möglichkeit, die Petition der Grünen am Neuen Platz vor dem Rathaus in Klagenfurt zu unterschreiben.

Mehr Frauenärztinnen durch Pensionierungswelle

Die Kärntner Gebietskrankenkasse bedauert die Schließung des Ambulatoriums zwar, verteidigt aber das Vorgehen. Der Schritt sei aus finanzieller Sicht notwendig, sagt Bereichsdirektorin Helgard Kerschbaumer: „Seit Jahren ist die Frequenz rückläufig.“ Gründe seien die rückläufige Geburtenrate und das Brustkrebs-Früherkennungsprogramm.

Drei Kassenärztinnen, eine in Villach und zwei in Klagenfurt, konnten unter Vertrag genommen werden. Ein Blick in die Zukunft lasse hoffen, meint Kerschbaumer. Weil das Durchschnittsalter der Kärntner Gynäkologen 59 Jahre beträgt und Pensionierungen anstehen, geht Kerschbaumer davon aus, dass in den nächsten fünf Jahren mehr Frauenärztinnen unter Vertrag genommen werden.