Klagenfurt: Ab Sommer 30 Minuten Gratisparken

Die Stadtkoalition in Klagenfurt führt wieder 30 Minuten Gratisparken ein. Die geltende Regelung sorgte schon seit langem für Unmut bei den Autofahrern. Mit dem neuen System soll das Parken einfacher und übersichtlicher werden.

Das Parken in Klagenfurt, die Gebühren dafür und die Strafzettel sorgen seit langem für Diskussionen in Klagenfurt. Der Großteil des Strafzettel wird ausgestellt, während die Lenker auf dem Weg zum Parkschein-Automaten sind. Mehr als zwei Millionen Euro haben Falschparker in Klagenfurt im vergangenen Jahr an Strafen gezahlt. Jetzt verspricht die Stadtkoalition eine Änderung. Die Parkgebühren in Klagenfurt sollen vereinheitlicht werden.

Mathiaschitz: Parkgebühren „fair“ erhöht

Um das Parken in Klagenfurt einfacher und übersichtlicher zu machen, wird die gebührenpflichtige Kurzparkzone ausgeweitet, ein einheitlicher Tarif wird eingeführt. Für dringende Besorgungen darf 30 Minuten lang gratis geparkt werden, wenn beim Abstellen des Autos die Ankunftszeit vermerkt wird. Wer länger als eine halbe Stunde stehen bleiben möchte, zahlt ab der ersten Minute, und zwar 60 Cent pro halbe Stunde. Das ist eine Erhöhung der Parkgebühr. Derzeit sind 60 Cent für eineinhalb Stunden zu entrichten, Handyparken kostet 75 Cent. Danach kostet die halbe Stunde 60 bzw. 75 Cent.

Bürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz (SPÖ): „Ich glaube, dass das fair ist. Wenn man das mit anderen Städten und Landeshauptstädten vergleicht, mit Villach, Triest, Innsbruck, Graz, Salzburg, Linz - wir sind überall weit darunter.“

Auch das Problem in der Krassnigstraße wird angegangen: Derzeit ist es zum Ärgernis vieler Autofahrer so, dass die nördlich gelegenen Parkplätze, die der Kabeg gehören, drei Mal so teuer sind wie die der Stadt auf der gegenüber liegenden Straßenseite. Immer wieder wurden hier irrtümlich Parkscheine auf der falschen Straßenseite gekauft und der Lenker dann abgestraft. Ab 1. Mai will die Stadt hier die Parkbewirtschaftung vereinheitlichen.

Parkautomaten werden abgeschafft

Eine weitere Neuerung: Parkautomaten werden abgeschafft, denn die 68 Parkautomaten der Stadt sind veraltet und störungsanfällig. Derzeit zahlt die Stadt pro Automat 2.000 Euro für Wartungskosten im Jahr. Dafür soll das Parken mit dem Handy und über Parkscheine forciert werden. 900.000 Euro müsste die Stadt investieren. Es werde ab Herbst eine Übergangsfrist geben, sagte Stadtrat Otto Umlauft (ÖVP): „Das Handyparken ist zweifellos die Alternative zu den Parkscheinautomaten. Das Service wird für die Nutzer gratis sein. Eine Stunde parken über das Handy wird also gleich teuer sein, wie mit den Parkscheinen.“

Grüne: 30 Minuten gratis sind zuviel

Einig ist sich die Stadtkoalition, was das neue System betrifft zu 95 Prozent. Allein den Grünen sind 30 Minuten Gratisparken aus verkehrspolitischen Überlegungen heraus zu viel. Studien zufolge erhöhe sich durch das Gratisparken auch der Verkehr in der Innenstadt. Frank Frey (Grüne): „Wir sind der Meinung, das ist nicht ganz geschickt. Wir machen da eine ganz große Ausnahme. Das gibt es in vergleichbaren Städten in ganz Österreich nicht.“ Bei diesem Punkt gibt es also noch Diskussionsbedarf.

Kritik am neuen Parkkonzept in Klagenfurt kommt von auch den Freiheitlichen. Für sie sei das eine massive Verschlechterung. Weil aber ein mehrheitlicher Beschluss ausreicht und SPÖ und ÖVP dafür sind, dürfte das neue Parksystem Ende März beschlossen werden und ab dem Sommer Gültigkeit erlangen.

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