„Fünf Sterne“ für den Drauradweg

Der 228 Kilometer lange Kärntner Drauradweg ist am Mittwoch vom Deutschen Fahrradclub mit fünf Sternen ausgezeichnet worden. Weitere Ausbauten sind allerdings fraglich, denn das Budget des Landes wurde halbiert.

Im Jahr 2002 begann der Drauradweg als EU-Projekt, heute zählt er zu einem der bekanntesten Radwege in Europa. Allein auf Kärntner Landesgebiet umfasst der „R1 Drauradweg“ 228 Kilometer. Er beginnt an der Landesgrenze zu Osttirol, führt über Spittal, Villach, Völkermarkt, Lavamünd bis an die Staatsgrenze nach Slowenien. Insgesamt verläuft er durch fünf Staaten (Italien, Österreich, Slowenien, Ungarn und Kroatien) und hat eine Gesamtlänge von 750 Kilometer.

2011 zeichnete der Deutsche Fahrradclub, der 180.000 Mitglieder hat, den Radweg mit vier Sternen aus. Heuer, nach weiteren Baumaßnahmen, reichte es für die höchste Güteklasse, nur vier von 34 Fernrouten haben diese Auszeichnung. Vor allem die Verbreiterung des Radweges auf rund 65 Kilometern, die Entfernung von Gefahrenstellen und eine gänzlich neue Beschilderung waren für die 5-Sterne Klassifizierung ausschlaggebend. Die Landschaft, Kulinarik und eine hervorragende Infrastruktur, das sei das Besondere am „Drauradweg sagte Mandy Schwalbe-Rosenow vom ADCF. Dennoch, „es ist noch Luft nach oben.“

Drauradweg Auszeichnung Fünf Sterne

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Letzte Lücken werden geschlossen

„Die Anstrengungen für den Ausbau des Kärntner Radwegenetzes haben sich bezahlt gemacht“, sagt Verkehrsreferent Gerhard Köfer (TS). Acht Millionen Euro wurden bislang investiert, heute liege das Hauptaugenmerk auf der Schließung letzter noch offener Lücken. So zum Beispiel in der Gemeinde Lendorf in St. Peter in Holz oder im Bereich der ÖBB-Unterführung der L5 Baldramsdorfer Straße und der Zufahrt Lendorf.

Immer noch gibt es am Drauradweg „viele Hausaufgaben“ zu machen, sagt Rad-Koordinator Paco Wrolich. So müssten Gefahrenstellen entschärft und die Asphaltdecke teils saniert werden: „Es liegt noch einiges an Arbeit vor uns.“

Drauradweg Auszeichnung Fünf Sterne

Drauradweg

Geld für Radwege halbiert

Der Ausbau des Radtourismus ist erklärtes politisches Ziel in Kärnten, große Sprünge kann man im Radwegeausbau derzeit aber wohl nicht machen. Durch die angespannte Finanzsituation des Landes werde leider auch hier gespart, bedauert Köfer. Statt drei Millionen im Vorjahr, weise das Budget 2016 für den Radwegebau nur mehr 1,5 Millionen Euro auf. „Wir versuchen, dieses Geld gerecht auf ganz Kärnten zu verteilen“, so Köfer. Damit Kärnten das „Radfahrerland Nummer eins“ in Österreich wird, dazu bräuchte es 30 Millionen.

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