Landwirtschaftliche Schulen zu teuer?

Laut einem Rechungshofbericht aus 2011 kostet ein Schüler in einer landwirtschaftlichen Fachschule die öffentliche Hand doppelt soviel wie ein Schüler in einer anderen berufsbildenden Schule. Diskussionen darüber gibt es bis heute.

Die Kosten für das landwirtschaftliche Schulwesen sorgen für heftige Diskussionen. Nicht nur wegen des Schlagabtausches, den einander SPÖ-Bildungskoordinator Herbert Würschl und Agrarreferent Christian Benger (ÖVP) in regelmäßigen Abständen liefern. Das Thema schwelt seit Jahren.

Im laufenden Schuljahr besuchen 1.329 Schülerinnen und Schüler eine der acht landwirtschaftlichen Schulen in Kärnten, sie werden von 163 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet. Dazu gibt es noch 115 Mitarbeiter in der Verwaltung. Im Vergleich dazu die HTL Villach: Sie hat 1.400 Schüler und ebenfalls 164 Lehrer. Aber nur 22 Verwaltungsmitarbeiter.

„Zahlen nicht vergleichbar“

Doch gerade die Zahlen der Verwaltungsbediensteten könnten nicht verglichen werden, sagte Alfred Altersberger, Leiter der landwirtschaftlichen Schulverwaltung in der Landesregierung. Im Unterschied zu den anderen Schulen würden darunter nicht nur Sekretärinnen und Reinigungskräfte fallen, sondern auch Traktorfahrer, Melker, Köche für die angeschlossenen Internate und andere Berufsgruppen.

An den Zahlen, die der Rechnungshof vor vier Jahre kritisierte, dürfte sich bis heute wenig geändert haben. In Kärnten sei das landwirtschaftliche Schulwesen ohnehin sehr straff geführt, sagte Altersberger. Es gebe keine Lehrerreserve für Krankenstände, ein Teil der Vertretungsstunden würden gratis geleistet, die Lehrer würden auch im Internat eingesetzt und die Fortbildung erfolge im Sommer.

Eigenständigkeit laut Koalitionsvertrag

Die Eigenständigkeit der Landwirtschaftsschulen ist im Koalitionspakt von SPÖ, ÖVP und Grünen verankert. Trotzdem gibt es immer wieder Kritik: 400.000 Euro könnten durch die Integration des landwirtschaftlichen Schulwesens in die Schulabteilung gespart, Doppelgleisigkeiten und Parallelstrukturen abgebaut werden. Alfred Altersberger wollte das gegenüber dem ORF so aber nicht bestätigen.

„In Bildungsabteilung eingliedern“

Das Team Kärnten Stronach hat am Montag gefordert, das landwirtschaftliche Schulwesen in die Bildungsabteilung des Landes einzugliedern. Diese bringe Einsparungen von mehreren hunderttausend Euro, so Landesrat Gerhard Köfer. Abgeordneter Hartmut Prasch sagte, das TS habe bereits 2014 einen derartigen Antrag im Landtag eingebracht.

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