Pilot von Laserpointer geblendet

Der Pilot einer AUA-Maschine ist Dienstagabend beim Landeanflug auf den Flughafen Klagenfurt von einem Laserpointer geblendet worden. Er konnte sicher landen, die Polizei ermittelt wegen Gemeingefährdung.

Um 21.05 Uhr am Dienstagabend befand sich die Dash 8 - eine Propellermaschine der Austrian Airlines - im Sinkflug auf den Klagenfurter Flughafen. Das Flugzeug war mit 40 Passagieren und vier Besatzungsmitgliedern unterwegs von Wien nach Klagenfurt. Zehn Minuten vor der Landung, über der Soboth im Bezirk Wolfsberg, bemerkte der Pilot einen grünen Laserstrahl der in Richtung Cockpit zielte. Der Pilot reagierte rasch, drehte den Kopf zur Seite und konnte so eine stärkere Blendung verhindern. Die Maschine konnte sicher in Klagenfurt landen.

Noch vom Flugzeug aus informierte der Pilot wie vorgeschrieben die Flugsicherheitsbehörde Austro Control und den Flughafen, damit nachkommende Flugzeuge gewarnt werden können. Der Flughafen alarmierte dann die Polizei. Polizisten suchten sofort im Bereich der Soboth nach einem möglichen Täter, ohne Erfolg. Nun wird weiter wegen vorsätzlicher Gemeingefährdung ermittelt, die Höchststrafe beträgt zehn Jahre.

Rund 20 Blendattacken im Jahr

Laserpointer sind billig zu erwerben und dienen eigentlich als Hilfsmittel bei Vorträgen. Immer wieder werden die Geräte aber missbraucht, um Flugzeug- oder Helikopterpiloten zu blenden. Blendattacken seien kein Kavaliersdelikt, betont AUA-Sprecher Wilhelm Baldia: „Es besteht die Gefahr, dass der Pilot die Cockpit-Instrumente nicht mehr ablesen kann.“ Die Piloten seien mittlerweile auf solche Vorfälle geschult, sollte tatsächlich ein Pilot zu stark geblendet sein, übernehme der Co-Pilot.

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Glücklicherweise gebe es bislang gegen AUA-Piloten nur einige Blendattacken im Jahr, so AUA-Sprecher Baldia. Bei rund 350 Flügen am Tag ein geringer Prozentsatz. Dass Blendungen in Österreich selten sind, bestätigt auch die Flugsicherheitsbehörde Austro Control. Zuletzt gab es im Schnitt rund 15 bis 20 Meldungen im Jahr. Öfter als Linienflugzeuge seien Hubschrauber Ziel von Blendattacken. Im letzten Sommer kam es in Salzburg wiederholt zu Laserpointer-Attacken auf Piloten. Vier Piloten wurden bei der Landung auf dem Salzburg Airport geblendet, der Täter konnte ausgeforscht werden - mehr dazu in Laserpointer-Attacken auf Piloten geklärt.

Verletzungen nehmen zu

Augenärzte warnen vor dem Gebrauch der Laserpointer, weltweit nehmen die Verletzungen zu. 2014 erlitt in Kärnten ein zwölfjähriger Bub beim Spielen mit einem Laserpointer nachhaltige Augenschäden - mehr dazu in Augenverletzung durch Laserpointer. Im letzten Oktober wurde in Klagenfurt auch ein Autofahrer von zwei Jugendlichen mit einem Laserpointer geblendet, dieser konnte rechtzeitig anhalten - mehr dazu in Autofahrer mit Laserpointer geblendet.