Werberat: „Ethisch fragwürdige“ Glock-Plakate

Waffenproduzent Gaston Glock soll eine Plakatkampagne für das firmeneigene Horse Performance Center bei Villach stoppen. Der Österreichische Werberat bewertete das Sujet als „besonders kritisch und ethisch fragwürdig“.

Das Plakat, das für eine Veranstaltung im Horse Performance Center wirbt, zeigt ein weißes Pferd und eine gleich große Pistole vor einer violetten Weltkugel. „Die sehr prominent im Hintergrund abgebildete Schusswaffe steht im verzerrten Kontext zu der in lieblichen Farben gehaltenen Gesamtaufmachung“, hieß es in der Entscheidung des Werberates. „Die eindeutige Mehrheit“ der Werberäte habe festgestellt, dass ein erheblicher Bruch mit dem Ethikkodex der österreichischen Werbewirtschaft vorliege.

Glock Plakat

ORF/Petra Haas

Plakat vor dem Glock Center.

Plakat „impliziert Waffenverharmlosung“

Die Werbung impliziere eine Verharmlosung von Waffen, außerdem werde „der besonderen Gefahr, welche von Waffen ausgeht“, nicht ausreichend Rechnung getragen, steht auf der Homepage des Werberates. Dieser sprach „die Aufforderung zum sofortigen Stopp der Kampagne bzw. sofortigen Sujetwechsel“ aus.

Von der Firma Glock war vorerst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Für Kontroversen hatte zu Beginn auch ein speziell designtes Hindernis des Unternehmens gesorgt, das bei Springreitturnieren im Horse Performance Center genutzt wird. Die üblichen Streben wurden durch Pistolen ersetzt.

Glock Hindernis Waffen

ORF/Petra Haas

Das umstrittene Hindernis.

Rügen wegen Nonnen-Plakat und Frauenverbot

Erst kürzlich hatte sich der Werberat mit einer Beschwerde gegen ein Spittaler Optikerplakat beschäftigt, das eine kurzsichtige Nonne zeigt. Der Werberat sprach die Aufforderung aus, bei der Gestaltung künftig sensibler vorzugehen - mehr dazu in Nonnenplakat: Rüffel vom Werberat.

Auch der Herrenfriseur Barber Shop in Klagenfurt warb mit dem Schild „Männer und Hunde ja, Frauen nein“. Dafür wurde er vom Werberat gerügt. Auch in diesem Fall hieß es, der Spruch verstoße gegen den Ethikkodex der österreichischen Werbewirtschaft - Frauen nein - Rüge für Herrenfriseur.