St. Egyden: Lösung für Flüchtlinge in Sicht

Wegen der geplanten Unterbringung von bis zu 150 Flüchtlingen in St. Egyden (Gemeinde Schiefling) haben kurz vor Weihnachten hunderte Bürger friedlich auf der Straße protestiert. Jetzt zeichnet sich ein Kompromiss ab: der Lorenzihof könnte als Quartier für 50 Jugendliche dienen.

Ein bereits bewohntes Asylquartier in St. Egyden und die jetzt geplante zweite Unterkunft sind durch wenige hundert Meter und die Gemeindegrenze getrennt. Nach dem Ursprungsplan kämen auf 500 Einwohner in der Ortschaft rund 200 Flüchtlinge.

Zusage: Keine Flüchtlinge vor Gesprächstermin

Nach Protesten der betroffenen Gemeinden Schiefling und Velden, wo derzeit um die 60 Asylwerber untergebracht sind, wurde den Bürgermeistern Valentin Happe (ÖVP) und Ferdinand Vouk (SPÖ) ein Gespräch im Innenministerium zugesichert.

Termin stehe noch keiner fest, so Bürgermeister Happe: „Stand der Dinge ist, dass es während der Feiertage mehrere Gespräche mit dem Innenministerium gab. Es gab auch die Zusage, dass bis zu dem (offiziellen, Anm.) Gesprächstermin mit dem Innenministerium keine Flüchtlinge und Asylwerber nach St. Egyden kommen sollen.“

Happe: Für alle vertretbare Lösung angestrebt

Happe erwartet sich von dem Treffen mit Flüchtlingskoordinator Christian Konrad eine Kompromisslösung: „Der Anteil soll zumindest kleiner werden. Ich bezweifle, dass wir das zweite Asylheim dem Ministerium sozusagen ‚wegverhandeln‘ werden. Aber es sollte eine Lösung geben, mit die Bevölkerung und beide Gemeinden zufrieden sind.“

Nach ORF-Recherchen könnte diese Lösung so aussehen, dass im neuen Quartier im Lorenzihof nun bis zu 50 jugendliche Flüchtlinge untergebracht werden, die ohne Eltern nach Österreich gekommen sind. Die Belegung könnte in der kommenden Woche beginnen. Eine offizielle Bestätigung gibt es dafür noch nicht.

Ragger: Maximal 500 zusätzliche Flüchtlinge

Eine Obergrenze von heuer maximal 500 Flüchtlingen zusätzlich für Kärnten fordert FPÖ-Obmann Christian Ragger. Mehr könne das Land nicht verkraften, so Ragger am Sonntag in einer Aussendung.

SPÖ-Klubobmann Herwig Seiser sprach von „unrealistischer Schlagzeilenpolitik“. Er verwies auf den SPÖ-Vorschlag, wonach Flüchtlinge nur noch entlang der EU-Außengrenzen an sogenannten „Hotspots“ registriert und dann innerhalb Europas verteilt werden sollen.

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