Neue Bühne unter Spardruck
Kostendeckendes Theater sei trotz einer sehr guten Auslastung nicht möglich. Intendant Michael Weger hofft, dass es nach den Kürzungen der vergangenen Jahre keine weiteren geben wird: „Wir könnten eine Weile durchhalten, aber es ist letztendlich ohne Geld seitens des Landes Kärnten auf Dauer nicht machbar.“ Dann würden der Neuen Bühne Villach plötzlich 150.000 Euro des Gesamtbudgets von 900.000 Euro fehlen.
Mischung aus schwerer und leichter Theaterkost
Die Spielsaison 2016 wird am 11. Februar mit Ute Liepolds Bearbeitung von Franz Kafkas „Prozess“ eröffnet. Bei Stücken mit sehr schwierigen Themen wie Euthanasie liegt in der „Neuen Bühne Villach“ die Auslastung bei rund 80 Prozent. Bei leichterer Theaterkost liegt sie bei weit über 90 Prozent. Daher dürfen im nächsten Jahr weder die Wiederaufnahme von Woody Allens „Eine Mittsommernachts-Sex-Komödie“, noch ein neues Stück von Daniel Glattauer fehlen.
Patrick Connor Klopf
Das Motto „Wir sind nah dran“ spiegelt sich im neuen Spielplan der Neuen Bühne wieder. Auf die Fragen „Wo bist Du Europa?“ oder eigentlich „Wo stehst Du Europa?“ will das Stück „Where are you Europe?“ von Erik Jan Rippmann mit neuen Texten Kärntner Autoren eine Antwort finden.
Weger: Konflikte offen ansprechen
Es geht der Neuen Bühne Villach auch mit dem Flüchtlingsdrama „Die Schutzbefohlenen“ von Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek um eine Auseinandersetzung mit der Gegenwart.
Diese könne nicht angenehm oder gar lustig sein, so Intendant Michael Weger: „Man muss die Dinge direkt ansprechen. Es geht manchmal nur um den Konflikt, über die Wiederholung und die Bewusstmachung des Schmerzes, der Ängste und der Nöte, damit Diskurs, geistige und emotionale Bewegung passiert.“