Litauer sollen Juwelier überfallen haben

Der Raubüberfall auf einen Villacher Juwelier vom 15. Oktober ist laut Polizei geklärt. Vier Litauer stürmten das Geschäft, bedrohten die Angestellte und sprühten ihr Reizgas ins Gesicht. Ein 17-Jähriger wurde verhaftet, die anderen sind bekannt.

Die unmaskierten Täter stürmten zu Mittag in das Juweliergeschäft in der Innenstadt. Der nun verhaftete 17-Jährige soll die anwesende 30-jährige Angestellte mit einer Faustfeuerwaffe bedroht und sie in einen Nebenraum gedrängt haben. Dort habe er der Frau Metallhandfesseln angelegt und ihr Reizgas ins Gesicht gesprüht, so die Polizei.

Seine Komplizen schlugen in der Zwischenzeit mit einem Hammer mehrere Glasvitrinen ein und raubten daraus eine unbekannte Zahl von Markenuhren, die sie in einer mitgebrachten schwarzen Umhängetasche verstauten. Der Geschäftsführer war während des Überfalls im ersten Stock, er entdeckte die gefesselte Angestellte und befreite sie.

Haftbefehle gegen vier Litauer

Die Täter flüchteten anschließend zu Fuß in Richtung Hauptplatz und dann in unbekannte Richtung. Der Raubüberfall wurde nun nach umfangreichen Ermittlungen durch das Landeskriminalamt Kärnten in enger Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt Wien und der Staatsanwaltschaft Klagenfurt geklärt.

Es wurden vier litauische Staatsbürger ausgeforscht, die den Raubüberfall ausgeführt haben sollen. Gegen sie wurden von der Staatsanwaltschaft Klagenfurt Europäische Haftbefehle erlassen. Einer der mutmaßlichen Täter wurde bereits am 6. November 2015 in Litauen festgenommen, er ist 17 Jahre alt und wartet auf seine Auslieferung nach Österreich. Laut Polizei dürften die vier zu einer rund 20-köpfigen Bande gehören, die Hintermänner dürften ebenfalls in Litauen sitzen. Die Überfälle finden in ganz Mitteleuropa statt.

„Nichts zu verlieren“

Die Täter waren bei ihrem Coup in Villach nicht maskiert. Der Leiter des Landeskriminalamts Kärnten, Gottlieb Türk, sagte, dies könne er sich nur so erklären, dass die Täter auffallend jung seien. Es sei anzunehmen, dass der Raub nicht ihr erster war, offenbar hätten sie aufgrund ihrer Herkunft und ihres Hintergrundes nichts zu verlieren, so Türk. Er lobte die guten Bilder aus den Überwachungskameras, das sei nicht immer so, meinte Türk.