Flüchtlinge: Freiwillige Helfer gesucht

In den Kärntner Transitquartieren für Flüchtlinge herrscht weiter reger Betrieb. Deshalb werden weitere freiwillige Helfer gesucht. Die logistischen Herausforderungen sind enorm. 47.000 Essen wurden bisher ausgegeben.

Kärnten bleibt weiterhin ein Transitland für durchschnittlich mehr als tausend Flüchtlinge pro Tag, die nach einer Nacht wieder weiterreisen. Die Flüchtlings-Transitquartiere in Klagenfurt und Villach waren auch in der Nacht auf Dienstag voll belegt. Insgesamt 927 Flüchtlinge und 153 Asylwerber waren in der Dullnighalle in Klagenfurt und in den beiden Villacher Standorten - der Triglavhalle und der Kowatschhalle - untergebracht. Im Laufe des Tages werden sie mit Ausnahme der Asylwerber weiterreisen. Sie warten immer noch auf feste Quartiere.

Bundesheer kocht

Versorgung und ihr Transport der Flüchtlinge funktioniert dank zahlreicher freiwilliger Helfer. Es sind aber große logistische Anforderungen, die zu bewältigen sind. Flüchtlinge, die nur auf der Durchreise sind, werden in Kärnten vom Roten Kreuz und dem Bundesheer versorgt. 47.000 Essensportionen bereitet das Bundesheer bislang zu. Gekocht werde mittags und abends, sagte Pressesprecher Christoph Hofmeister. Gekocht werde, was einfach zu transportieren sei, also vor allem Eintopf. Die Lebensmittel werden großteils regional eingekauft.

Polizei hilft bei Infrastruktur

Wird etwas für die Infrastruktur in den Transitquartieren gebraucht, so wie zum Beispiel WC-Anlagen, dann helfe auch die Polizei aus, sagt Georg Tazoll vom Roten Kreuz. Das sei natürlich nicht die Kernaufgabe der Polizei, meint Polizeisprecher Thomas Payer. Es gehe aber um die Aufrechterhaltung der Sicherheit und einen geordneten Ablauf, deshalb unterstütze die Polizei das Rote Kreuz.

Die Betreuung der Flüchtlinge in den Transitquartieren bringt auch die freiwilligen Helfer an ihre Grenzen. Deshalb werden nach wie vor Freiwillige gesucht. Die Caritas etwa suchte am Dienstag via Internet Freiwillige für die nächsten Tage, die in der Dullnighalle und bei der Sachspendenannahme in der Raiffeisenstraße zur Hand gehen. Wer mitarbeiten will, soll sich bei der Caritas melden.

Firmen profitieren

Es gibt einige Unternehmen, die von den Flüchtlingen auch profitieren und Aufträge von Bund oder Land bekommen. Es geht vor allem um Versorgung bzw. Weitertransport. Allein das Busunternehmen Kowatsch in Villach hat 20 Busse für Flüchtlingstransporte abgestellt, so Gilbert Oberrauner. Es sei eine gewaltige Herausforderungen von der Logistik her, so Oberrauner. Es seien mehrere Busunternehmen involviert. Ein Bus kostet pro Tag zwischen 700 und 1.000 Euro, man fahre nur mit schriftlichem Auftrag vom Innenministerium. Die Miete für die Kowatsch-Halle, die als Asylquartier dient, beträgt monatlich rund 6.000 Euro.

Der Klagenfurter Caterer Kulterer, der die Zeltstadt in Krumpendorf mit täglich 250 Mahlzeiten versorgt, sagt offen, dass sich die Flüchtlingskrise für ihn positiv auswirkte. Man habe vier neue Arbeitsplätze geschaffen und kaufe bei vielen Lieferanten ein, die wiederum profitieren. Er achte auf regionale Produkte, so Kulterer.

Asylwerber: Weiterhin fehlen Quartiere

3.680 Personen sind aktuell in Kärnten in der Grundversorgung und warten auf ihren Asylbescheid. Davon sind zwischen 400 und 450 in den beiden Bundesbetreuungsstellen in Krumpendorf und Krumfelden untergebracht. Für diese Asylwerber ist das Schweizer Unternehmen ORS zuständig, mit dem Auftrag vom Bund, bevorzugt heimische Firmen zu engagieren, wenn etwas zur Versorgung der Menschen gebraucht wird. Für etwa 3.200 Menschen ist das Land zuständig, sagte die Flüchtlingsbeauftragte Barbara Payer. In knapp 50 Gemeinden gibt es derzeit organisierte Unterkünfte. Dazu kommen einige Gemeinden, wo private Zimmer an einzelne Personen vermietet wurden.

Quartiere werden weiter laufend gesucht. Es müssen aber eine Baubeweilligung und eine Wohnraumwidmung vorliegen, deswegen müssten immer wieder Angebote abgelehnt werden, so Payer. In Oberkärnten habe sich die Suche nach Quartieren bislang mühsam gestaltet. Es gibt nun ein Flüchtlingsquartier in Oberdrauburg, in der kommenden Woche wird eines in Obervellach in Betrieb genommen.

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