Neue Sportwaffen-Fabrik in Feistritz

In Feistritz im Rosental wird derzeit eine Fabrik errichtet, die ab Mitte Oktober Sportwaffen produzieren wird. Standort der Waffenfabrik ist das Gelände der ehemaligen Bärenbatterie, 17 Millionen Euro wurden investiert.

Seit der umfassenden Sanierung vor zwei Jahren stehen auf dem fünf Hektar großen Areal Flächen für Betriebsansiedlungen zur Verfügung. Derzeit wird dort eine große Halle für die Waffenfabrik errichtet. Ab Mitte Oktober werden bis zu 60 Mitarbeiter an 40 Produktionsmaschinen Sportgewehre produzieren.

Ein Auftrag über 300.000 Waffen für Amerika sei schon unter Dach und Fach, so Michael Yudelson, der das Unternehmen gemeinsam mit einem Ferlacher Büchsenmacher und einem Jagdwaffenproduzenten aus England gegründet hat. Langfristig sollen die Sportwaffen vor allem für den Export produziert werden. „Primär für den amerikanischen Sportmarkt, da in den USA der Langstreckenschießsport sehr weit verbreitet ist. Vielleicht auch in Europa“ - allerdings maximal zehn Prozent, so Yudelson.

Kritik an HTL Ferlach: Nur wenig Unterstützung

Auf das Rosental als Standort gekommen ist der 39 Jahre alte, in Moskau geborene und in Israel aufgewachsene Unternehmer, der mittlerweile in Velden lebt, wegen des Rufs der Stadt Ferlach als „Büchsenmacherstadt“ und wegen ihrer HTL für Waffentechnik. Allerdings hätte er sich gerade von der Schule mehr Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Fachkräften erwartet, so Yudelson. Weil es in der Region zu wenige Bewerber gegeben habe, hätte er auf Konstrukteure aus Russland und Indien zurückgreifen müssen, kritisiert er.

Seitens der HTL Ferlach meldete sich gegenüber dem ORF-Kärnten Direktorin Silke Bergmoser zu Wort: „Als Direktorin begrüße ich es sehr und freue mich, dass es gelungen ist, einen vielversprechenden Betrieb anzusiedeln und erwarte mir dadurch selbstverständlich auch für die EUREGIO HTBLVA Ferlach sowie für die Stadt Ferlach wertvolle Impulse für unsere Absolventen. Festhalten möchte ich aber, dass ich persönlich und die HTL Ferlach nicht dafür verantwortlich gemacht werden können, in welchen Betrieben die Absolventen nach ihrem Schulabschluss arbeiten. Daher weise ich die Kritik, dass es seitens der HTL Ferlach wenig Unterstützung gab, schärfstens zurück.“

Bergmoser sagte weiters, die Ausbildung zum Büchsenmacher und Waffen- und Sicherheitstechniker erfreue sich weiter größter Nachfrage, was für die ausgezeichnete Arbeit des Teams an der EUREGIO HTBLVA Ferlach spreche und somit anders orientierte Aussagen ad absurdum führe. „Festhalten möchte ich nochmals, dass der Grad der Unterstützung eines privaten Unternehmens nicht daran gemessen werden kann, wie viele Absolventen in einem Betrieb beschäftigt werden.“

Erste Lieferung im Frühjahr geplant

17 Millionen Euro haben Yudelson und seine Partner in Feistritz bereits investiert. Die ersten Sportwaffen sollen im Frühjahr nächsten Jahres das Werk verlassen. Nach einem Betriebsjahr soll, so der derzeitige Plan, die Produktionskapazität erweitert und der Mitarbeiterstand auf 120 aufgestockt werden.

Für die Gemeinde Feistritz im Rosental sei die neue Waffenfabrik ein Gewinn, sagte Bürgermeisterin Sonja Feynig. Zum einen wegen der zusätzlichen Arbeitsplätze, aber auch der Kommunalsteuer wegen, die die Firma zahlen muss, und durch die mehr Geld in die Gemeindekasse fließt.

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