Schwieriger Grenzeinsatz für Kärntner Polizei

Tausende Kriegsflüchtlinge sind am Wochenende über Ungarn nach Österreich eingereist und nach Deutschland gebracht worden. Auch 30 Kärntner Polizisten waren im Burgenland im Einsatz, für sie war es ein schwieriger und emotionaler Einsatz.

Müde aber zufrieden mit ihrem Einsatz, so äußerten sich jene Polizisten, die sich Montagfrüh aus Nickelsdorf auf den Heimweg nach Kärnten machten. Sie waren mit tausenden Flüchtlingen konfrontiert, die aus Ungarn kamen und die weiter nach Deutschland wollten. Der Einsatz sei gelungen, aber nicht einfach gewesen sagte Günther Bürger: „Es war immer sehr schwierig, weil die Leute Angst hatten, nicht in die Busse zu kommen, da nur 50 bis 70 Personen pro Bus untergebracht werden konnten.“

Viel Stress bei Polizisten

Die Aufgabe der Kärntner Polizisten sei es gewesen, gemeinsam mit den Kollegen im Burgenland Ruhe in die Situation zu bringen. Bürger: Die Menschen brauchen durch die Stresssituation und das Ziel weiterzukommen brauchen eine gewisse Ordnung und dass auch Kinder nicht verletzt werden. Es muss ja gar keine böse Absicht dabei sein. Jeder will halt als erster in den Bus."

Etwa 100 Polizisten sei es gelungen, tausende Flüchtlinge zu koordinieren fasst Bürger zusammen, es habe kaum Zwischenfälle gegeben. „Es gab eigentlich kaum größere Zwischenfälle, ein paar Schreiduelle waren zwischendurch dabei. Jeder will als erster in den Bus. Die Verständigung ist natürlich auch sehr schwer.“

Hilfe durch Dolmetscher

Tagsüber habe es arabisch Dolmetscher gegeben, ansonsten habe man sich auf englisch verständigt, jene Flüchtlinge, die englisch sprechen, hätten dann weitergeholfen. Die Versorgung jener Personen, die die Nacht zum Teil im Freien verbringen mussten, sei über das Rote Kreuz organisiert worden sagte Polizist Günther Bürger: „Es gab ein oder zwei Schwächeanfälle von Personen. Eine Frau ist bewusstlos geworden. Wir mussten sie dann aus der Menge befreien und den Notarzt rufen. Sie konnte aber - soweit wir wissen - die Reise wieder fortsetzen.“

Bürger konnte sich durch seinen kurzfristigen Einsatz einen exakten Überblick über die Situation der Flüchtlinge machen: „Diese Menschen müssen unglaublichen Druck zu Hause haben, damit sie sich auf so eine Reise machen. Manche Familien waren mit drei Kindern unterwegs. Eine Frau hat sich zum Beispiel ganz alleine auf den Weg gemacht, weil sie die Situation in Syrien nicht mehr aushalten konnte - sie sucht einfach nur Frieden. Die Leute haben sich dann zum Großteil auch bei uns bedankt, als sie in den Bussen waren. Sie sind sehr Dankbar für die Menschlichkeit, die ihnen entgegengebracht wurde.“

Frage der Menschlichkeit

Der nächste geplante Einsatzort von Günther Bürger ist der Faaker See, dort wird er gemeinsam mit Kollegen beim Harley-Treffen für Sicherheit sorgen. Auf die Frage, ob er auch wieder an die Grenze fahren würde, wenn die nächste Flüchtlingswelle kommt, sagte er: „Es ist keine Frage, ich würde jederzeit wieder hinfahren. Ein Anruf genügt - und wenn es länger dauert, dann auch länger. Es ist eine Frage der Menschlichkeit.“

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