AMS-Deutschkurse für Flüchtlinge

Ein positiver Asylbescheid ist nicht die letzte Hürde für Flüchtlinge in Österreich: In Kärnten sind derzeit rund 210 Menschen aus Syrien, Afghanistan und Nigeria als arbeitssuchend gemeldet. Deutschkurse des AMS sollen ihnen bei der Jobsuche helfen.

Nach bisherigen Erfahrungen bekommen 40 Prozent der Bewerber den Asylstatus - damit dürfen sie in Österreich und Kärnten Arbeit suchen. Jene, die beim Arbeitsmarktservice gemeldet sind, haben recht unterschiedliche Ausbildungen vorzuweisen. Franz Zewell, der Leiter des AMS: "Wenn ich mir die Qualifikationen der Personen anschaue, die wir in Vormerkung haben, dann sind die Hälfte davon wirklich Hilfskräfte, zum Teil auch Analphabeten. Die zweite Hälfte hat Professionisten dabei: Mechaniker, Bauarbeiter, Friseure – ein kleiner Anteil, etwa drei Prozent, sind Akademiker“.

Zusätzliche Plätze in den Deutschkursen

Die Haupthürde sei das Erlernen der deutschen Sprache, so Zewell. Um diese Barriere aus dem Weg zu räumen, hat das AMS seit Juli zusätzliche Plätze in den Deutschkursen geschaffen: „Erst wenn wir die Sprachbarriere überwunden haben, werden wir alle Versuche starten, die Personen in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Unterstützt werden wir dabei vom Institut für Arbeitsmigration, das ist eine professionelle Beratungs- und Betreuungseinrichtung, die Personen mit Flüchtlingsstatus bei ihrem kulturellen Eintritt begleitet, aber auch bei Behördengängen und vor allem in der Kommunikation mit uns“.

Österreich anerkennt Qualifikation oft nicht

Doch auch nach Abschluss eines Deutschkurses könnten anerkannte Flüchtlinge zunächst oft nur unter deren Qualifikation eingesetzt werden. Denn die Ausbildung in ihrem Herkunftsland wird meist in Österreich nicht oder nur teilweise anerkannt. Langfristig gebe es aber Möglichkeiten, diese Qualifizierungen nachzuholen, so Zewell.

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