Verstärkte Suche nach Schleppern

Auch in Kärnten sollen die polizeilichen Kontrollen verstärkt werden, um Schlepper und geschleppte Flüchtlinge anzuhalten. Mehr Personal wird es dafür vorerst nicht geben, die Polizei will intern umschichten.

Heuer wurden bereits rund 1.000 Flüchtlinge auf den Schlepperrouten in Kärnten entdeckt. Im gesamten Vorjahr waren es 1.200. 18 Verdächtige wurden als Schlepper verhaftet, drei davon seit erst am Donnerstag. Sie wollten 22 Flüchtlinge nach Italien bringen - mehr dazu in Drei Schlepper verhaftet.

Künftig noch mehr Kontrollen

Derzeit stehen 90 bis 100 Exekutivbeamte für Ausgleichsmaßnahmen, also Schleierfahndungen, in Kärnten zur Verfügung. In den vergangenen Monaten seien bereits Maßnahmen gesetzt worden: So werde jetzt auch der Polizeihubschrauber verstärkt eingesetzt. Täglich sind Zivilstreifen unterwegs. Außerdem finden monatlich geplante und flexible Schwerpunktaktionen statt.

Lkw Kontrollen auf Schlepper und Flüchtlinge

ORF

Aufgrund der starken Zunahme an Aufgriffen sollen künftig noch mehr Kontrollen durchgeführt werden, sagte der Leiter der Fremdenpolizei, Johannes Dullnig. Es sei die Kunst, die Ressourcen so einzusetzen, dass man möglichst effizient sei. Dass man auch etwa bei Einbrechern verstärkt einen möglichen Schlepperhintergrund prüfe. Ebenso bei Verkehrskontrollen.

„Weisung des Landes nicht möglich“

Der für verkehrsrechtliche Angelegenheiten zuständige Landesrat Christian Ragger (FPÖ) kündigte im ORF-Sommergespräch an, eine Anweisung für verstärkte Kontrollen zur Auffindung illegal Eingereister erteilt zu haben. So eine Weisung seitens des Landes sei nicht möglich, sagte Dullnig: „Die Bundespolizei unterliegt der Weisung der Frau Innenministerin. Hier gibt es eine klare Hierarchie. Nur das Innenministerium kann Aufträge zur Durchführung von Kontrollen geben kann.“

Sehr verbessert habe sich die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Friaul und Slowenien. Seit drei Monaten sind im Grenzgebiet zu Italien auch gemischte Streifen unterwegs. Denn viele der in Kärnten aufgegriffenen Flüchtlinge wollen nach Italien, so Dullnig. Von dort aus wollen viele nach Frankreich oder in die Schweiz.

Lkw Kontrollen auf Schlepper und Flüchtlinge

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Schlepperrouten könnten sich verlagern

Da die Schlepperbanden möglicherweise aufgrund des ungarischen Grenzzaunes ihre Balkanroute verlegen und verstärkt über Kroatien, Slowenien und somit Kärnten Richtung Mitteleuropa reisen wollen, rechnet die Polizei mit einem weiteren Anstieg. In den nächsten Wochen könne es aber sein, dass Beamte aus Kärnten ihre Kollegen im Burgenland unterstützen müssen. Angedacht sei auch ein Rahmenvertrag mit dem Bundesheer als zusätzliche Unterstützung.

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