Bauern: Milchpreis am untersten Ende

Mit 30 bis 33 Cent netto pro Liter Milch sei der Preis für die Milchbauern am untersten Ende angelangt, sagen Bauernvertreter. In Kärnten gab es vor 15 Jahren viermal so viele Milchbauern wie jetzt, viele sind Nebenerwerbsbauern.

Die Konsumenten entscheiden über die Existenz der heimischen Milchbauern, wenn sie im Supermarkt zu einem Milchprodukt aus Kärnten greifen, darauf weisen die Interessensvertreter immer wieder hin. Die im großen Stil hergestellten ausländischen Produkte sind billiger.

Großbetriebe produzieren billiger

Bauern in Deutschland oder Belgien erhalten 28 Cent pro Kilo Milch, 30 bis 33 Cent netto seien in Kärnten bereits die Schmerzgrenze, da die Bauern in Kärnten ihre kleineren Mengen nicht so billig produzieren können wie Großbetriebe.

Innerhalb eines Jahres ging der Milchpreis für die Bauern um ein Viertel zurück, sagte Helmut Petschar von Kärntner Milch. Grund sei die Politik Russlands: „Das Problem ist, dass momentan die Verschärfung des Russlandsembargos. Russland hat 300.000 Tonnen Käse aus Europa gekauft, die sind derzeit am europäischen Markt, die Preise sind zurückgegangen.“

„Kunden schätzen Bio und gentechnikfrei“

Petschar setzt auf Beruhigung der Lage im Herbst und auf das Vertrauen der Konsumenten. Bio und gentechnikfreie Milch werde geschätzt. Jedes heimische Milchprodukt schaffe und schütze Arbeitsplätze, das betonen Petschar und auch Landwirtschaftskammerpräsident Johann Mößler: „Das ist die Talsohle derzeit“.

Kritik an „gefährlichem Spiel“ des Handels

Mößler kritisiert den Handel, dieser betreibe ein gefährliches Spiel. Geworben werde zwar mit der Regionalität, aber der Preisdruck werde trotzdem an die Bauern weitergeben. Mit 80 Litern Milch pro Konsument pro Jahr, könne sich niemand einen Urlaub ersparen sagt Mößler, auch wenn er zum Dumpingangebot greife, aber für die Bauern gehe es um die Existenz. Man könne alles importieren, aber nicht die Kulturlandschaft. Die können nur die Bauern pflegen, so Mößler. Die Bauernvertreter fürchten, dass immer mehr Bauern aufgeben und sich einen anderen Job suchen.

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