Abschied von Maler Giselbert Hoke

Mit Giselbert Hoke ist am Samstag einer der größten Nachkriegskünstler Österreichs zu Grabe getragen worden. Hoke starb vor einer Woche im 88. Lebenjahr im Klinikum Klagenfurt. Die Verabschiedung Hokes fand auf Schloss Saager, dem Wohnsitz seiner Familie in Grafenstein, statt.

Der Künstler wurde im Bilderspeicher des Schlosses, zwischen seinen Werken, aufgebahrt. Für die Trauergemeinde wurde auf Schloss Saager ein Kondolenzbuch aufgelegt.

Begräbnis Giselbert Hoke

ORF

Den schlichten Holzsarg umgaben die großen, aufs Äußerste reduzierten Bilder aus der „Nada“-Serie. Dieser Begriff wurde von Giselbert Hoke selbst als „Anfang ohne Ende“ gedeutet

Um 15.00 Uhr wurde der Sarg des Verstorbenen von seinen Kindern und Enkeln in einer Prozession zur Familienkapelle getragen. Diese befindet sich direkt neben der Kirche St. Anna auf Schloss Saager. Zum Abschied wurde dreimal Halt gemacht.

Begräbnis Giselbert Hoke

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Inmitten der Trauergemeinde waren auch zahlreiche politische Vertreter des Landes, wie LH Peter Kaiser (SPÖ) und Landesrat Christian Benger (ÖVP)

Lust am Malen begleitete Hoke bis zum Tod

Seine erste Auftragsarbeit machte Giselbert Hoke über Nacht berühmt. Seiner monumentalen Fresken am Klagenfurter Bahnhof wegen wurde er aber auch mit Schimpf und Schande aus Kärnten davongejagt. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) würdigte Hoke in seiner Trauerrede: „Kärnten - ich darf das auch im Namen meines Regierungskollegen Benger sagen - verneigt sich vor einem seiner Größten.“

Zeit seines Lebens fragte Giselbert Hoke nach dem Wesen der Kunst, des Lebens und der menschlichen Existenz. Die Lust am Malen begleitete ihn bis zu seinem Ende.

Edith Kapeller, Galeristin: „Die Werke, das Leben, die Kunst des Giselbert Hoke nur annähernd zu skizzieren wird immer bruchstückhaft bleiben und immer nur ein Versuch sein. So vielfältig, so umfangreich war dieses künstlerische Leben. Ich denke, er schöpfte aus einer unendlichen Quelle.“

„Er war ein Mensch mit einem anderen Maßstab. Heute können wir uns kaum mehr vorstellen, wie das funktioniert. Jede Beschreibung, die ich jetzt geben kann, ist auf jeden Fall nicht angemessen, weil ich diesen Maßstab nicht zur Verfügung habe“, so Roland Winkler, Hoke-Schüler und Architekt.

Unerschrocken, mutig und klug sei Giselbert Hoke gewesen, hieß es von Kulturminister Josef Ostermayer in einer Reaktion auf den Tod des Künstlers vergangene Woche.

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