Spitalsärzte stimmen neuen Gehaltsmodell zu

Bei Betriebsversammlung in fünf Kärntner KABEG-Spitälern haben sich am Donnerstag die Mehrheit der Spitalsärzte für das neue Gehaltsmodell ausgesprochen. Dieses kann nun vom Landtag beschlossen werden. Im Schnitt werden die Gehälter um 15 Prozent erhöht.

Das neue Gehaltsmodell wurde vergangenen Woche mit den Unterschriften von Betriebsrat, KABEG, Ärztekammer und dem Land nach einem halben Jahr zäher Verhandlungen besiegelt – mehr dazu in Einigung im Kärntner Ärztestreit. Es sieht eine Erhöhung der Grundgehälter um durchschnittlich 15 Prozent vor. Am Donnerstag sprach sich nun auch die Mehrheit der Ärzte in Betriebsversammlungen dafür aus.

Mit den positiv abgeschlossenen Betriebsversammlungen sei nun eine gemeinsame Lösung in der Zielgeraden, sagte am Donnerstag LH Peter Kaiser (SPÖ). Der Gesetzesentwurf soll nun bereits nach Ostern von der Regierung und Ende April vom Landtag beschlossen werden. Er tritt dann rückwirkend ab 1. Jänner 2015 in Kraft.

Wenig Gegenstimmen

Das neue Gehaltsmodell sei in Villach und Klagenfurt am Vormittag „mit überwältigender Mehrheit“ angenommen worden, sagte Betriebsrätin Petra Preiss. In Klagenfurt stimmten von 251 Ärzten 27 dagegen, in Villach einer. Diese Gegenstimmen kämen von jungen Fachärzten, deren Gehaltserhöhung „deutlich bescheidener“ ausfallen würde, so Preiss. Ohne die von den Ärztevertretern in letzter Minute ausverhandelte Zulage für die Jungärzte, wäre die Erhöhung noch geringer ausgefallen – mehr dazu in Ärztegehälter: Einigung in Sicht. Die Primarärzte verzichten dabei auf Zulagen zugunsten ihrer jungen Kollegen. Dazu gebe es weiter breite Zustimmung.

„Ich bin froh, dass nun Ruhe einkehrt und wir uns anderen Dingen widmen können“, sagte Betriebsrätin Petra Preiss am Donnerstag nach den Abstimmungen. „Andere Dinge“, das sind aus Sicht der Betriebsräte etwa die Auswirkungen der nun gesetzlich vorgeschriebenen 48-Stunden-Woche für Ärzte. Da gebe es noch viele Details zu klären.

13,5 Millionen vom Land

Ausgangslage der schwierigen Verhandlungen, war die Vorgabe der EU-Arbeitszeitrichtlinie, wonach die wöchentliche Höchstarbeitszeit von 48 Stunden bis 2021 umzusetzen ist. Vom Land werden 13,5 Millionen Euro für das neue Modell zur Verfügung gestellt. Nach dem neuen Modell betragen die Einstiegsgehälter 3.000 Euro, mit Zulage und Überstunden bei einer 48-Stunden-Woche kommt ein Einsteiger auf knapp 5.000 Euro brutto. Fachärzte bekommen am Anfang ein Grundgehalt von gut 4.800 Euro, mit Zulagen und Überstunden bei 48 Wochenstunden auf knapp 7.600 Euro. Verbesserungen gibt es auch bei Aus- und Fortbildungen.

Links: