Ärztegehälter: Streit vor Lösung

In die langwierigen Verhandlungen um das Gehalt der Spitalsärzte kommt nun Bewegung. Laut Ärztevertretern könnte es mit dem Land noch diese Woche eine Einigung geben. 13,5 Millionen Euro soll es vom Land geben.

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) bekräftigte mehrmals, es gebe angesichts der ernsten finanziellen Lage des Landes für die Ärztegehälter nicht mehr als die bereits versprochenen 13,5 Millionen Euro. Und damit scheinen die Ärzte nun offenbar zufrieden zu sein, ergab eine Nachfrage des ORF.

Die Ärztevertreter haben bereits bei der letzten Verhandlungsrunde vor einer Woche ein eigenes Modell erarbeitet, wie sie trotz dieser Obergrenze des Landes an mehr Geld kommen könnten. Jungärzte sollen zusätzlich zum Grundgehalt eine Ausbildungszulage erhalten, finanziert durch Sonderklassegebühren - mehr dazu in Ärztegehälter: Einigung in Sicht. Davon profitierten bis jetzt nur Primar- und Oberärzte. In dieser Woche prüfen Juristen der Ärztekammer und der KABEG Konzepte und Vorschläge von beiden Seiten. Vonseiten der Ärztevertreter hieß es, eine Einigung im Gehaltsstreit stehe unmittelbar bevor.

Längere Wartezeiten für Patienten

Durch die Einschränkung auf 48 Stunden Arbeitszeit pro Woche für die Spitalsärzte kommt es derzeit für Patienten zu verlängerten Wartezeiten im Ambulanzbereich und bei geplanten Operationen. Was eine Einigung im Gehaltsstreit für die Patienten in den KABEG-Spitälern bedeute, das könne man aus heutiger Sicht noch nicht sagen, sagte Ärztebetriebsrätin Petra Preiss vom Klinikum Klagenfurt. Es liege im Ermessen jedes einzelnen Arztes, ob er dann mehr als die gesetzlichen 48 Stunden arbeitet oder nicht. Sie könne und wolle den individuellen Entscheidungen der Kollegen nicht vorgreifen.

Deutlich optimistischer sieht eine nahende Einigung der medizinische Direktor im Klinikum Klagenfurt, Ferdinand Rudolf Waldenberger. Eine Einigung werde hoffentlich das Betriebsklima verbessern. Auch setzt Waldenberger auf die Bereitschaft der Ärzte, im Bedarfsfall länger zu arbeiten. Eine Einigung im Gehaltsstreit sei allerdings nicht das Allheilmittel, so Waldenberger. Als nächster Schritt müssten Strukturreformen im Krankenhaus umgesetzt werden.

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