Kärntner will Wolga längs durchschwimmen

Eric Demczuk ist Cafetier in Klagenfurt und Extremsportler. Der gebürtige Pole trainiert derzeit im eiskalten Wörthersee für sein großes Projekt: Er will 2016 die Wolga längs durchschwimmen - 3.530 Kilometer.

Für die Strecke veranschlagte Demzcuk rund einen Monat Schwimmzeit. Für sein Ziel trainiert er unter extremen Bedingungen. Normalerweise hält es der menschliche Körper in vier Grad kaltem Wasser rund acht Minuten aus. Demzcuk nahm sich vor, zum Training von Klagenfurt nach Reifnitz zu schwimmen, bei dichtestem Nebel.

Die Wasserrettung begleitete ihn im Gegenzug für eine Spende, so Sylvester Krassnig von der Wasserrettung Krumpendorf: „Großen Respekt und Anerkennung für jemanden, der mental so stark ist, die innere Willenskraft so durchzusetzen, dass gewisse Körperfunktionen überwunden werden. Die Gefahr ist groß, dass der Körper auskühlt.“

Pausen mit Stärkung

Ohne das Boot würde Demzcuk im Nebel sofort die Orientierung verlieren. Die größte Herausforderung ist aber die Kälte. Der nur vier Millimeter dicke Neoprenanzug schützt ihn davor kaum, erklärt er: „Erst ist es kalt, dann wird es durch die Muskelarbeit warm, nach 20 bis 30 Minuten haben Hände und Beine kein Gefühl, alles brennt.“

Im Wasser nimmt der Schwimmer nichts mehr von seiner Außenwelt wahr, da heißt es nur, Energie zu sparen. Alle zwanzig Minuten gibt es eine kurze Pause. Andreas Kofler, Freund und Betreuer: „In erster Linie versorge ich ihn mit Energie und schaue, falls etwas Ungewöhnliches passiert, wenn er aus dem Rhythmus kommt etwa, dass wir ihn rausziehen.“

70 Km Schwimmtraining pro Woche

Jede Woche trainiert er rund 70 Kilometer Schwimmen im Hallenbad. Mit dem Schwimmen begann er erst vor drei Jahren, weil er Rückenschmerzen hatte. Heute geht er für Strecken unter zehn Kilometer gar nicht mehr ins Wasser. Doch nach einer Stunde und neun Minuten stieß auch er beim Training im Wörthersee an seine Grenzen. Er schaffte es bis nach Krumpendorf und schwamm damit im eiskalten Wasser 3,7 Kilometer weit.

Keine halbe Stunde nach seinem Extremtraining stand Eric Demczuk wider im Cafe und bediente seine Gäste. Er denkt schon an seine nächsten Ziele, wie eine Drei-Seen-Durchschwimmung von Millstätter-, Ossiacher- und Faaker See, die er für Mai plant.