Tierquälereien: Höhere Strafen gefordert

Angesichts des Tierquälerprozesses am Freitag in Klagenfurt fordern Tierschützer höhere Strafen. Der Angeklagte soll seinem Kater Körperteile abgeschnitten haben. Laut Psychologen sind Tierquälereien ein Alarmsignal für mögliche weitere Straftaten.

Ein 25-jähriger Klagenfurter italienischer Abstammung stand vor Gericht, weil er seine Katze grausam zu Tode gequält haben soll - mehr dazu in Prozess vertagt: Kater zu Tode gequält. Angesichts solch grausamer Fälle von Tierquälerei stellt sich die Frage, was Menschen antreibt, solche Dinge zu tun. Laut dem AVS-Psychologen Kurt Kurnig kann Realitätsverlust durch Alkohol oder Drogen eine Rolle spielen. Tierquäler sehen sich aber auch oft als Opfer der anderen, so Kurnig: „Tiere werden meistens dann zu Opfern, wenn man selbst glaubt, Vieles an Missachtung und Qual erlebt zu haben und das dann durch Verlust, Todesfälle oder nicht gelingende Beziehungen wieder erlebt.“

Alarmzeichen für Psychologen

55 Fälle von Tierquälerei wurden 2013 in Kärnten angezeigt, für 2014 ist die Kriminalstatistik noch in Arbeit. Laut Polizei sei aber jedenfalls von einem Anstieg von etwa zehn Prozent für das vergangene Jahr auszugehen. 60 Anzeigen wegen Tierquälerei also. Für Psychologen ein Alarmsignal, sagte Kurnig: „Es gibt wissenschaftliche Untersuchungen, wonach bis zu 60 Prozent von Inhaftierten angaben, einmal Tiere gequält zu haben. Tierquälerei ist ein relativ starkes Indiz für stärkere Handlungen gegen Menschen.“

Tierschützer fordern seit Jahren höhere Strafen für Tierquäler. Im Fall eines Prozesses übernimmt Tierschutzombudsfrau Jutta Wagner die Partei der Tiere: „Es gibt einen gewissen Strafrahmen, leider ist die Strafhöhe zu gering bemessen.“ Auf die mutwillige Tötung eines Tieres steht maximal ein Jahr Haft, ausgesprochen wird diese Strafe aber höchst selten.

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