Innerkrems: Gemeinderat für Konkurs

Am Mittwochabend ist der Gemeinderat von Krems zusammengetreten und hat einstimmig für einen Konkursantrag gegen die Seilbahngesellschaft in der Innerkrems abgestimmt. Damit könnte der Winterbetrieb gesichert sein.

Nicht einmal eine Stunde dauerte die Sitzung in Krems, es gab nur einen Tagesordnungspunkt, die Liftgesellschaft. Alle 19 Gemeinderatsmitglieder waren sich einig und stimmten für die Einbringung eines Konkursantrags. Man könnte die Entscheidung auch so interpretieren, dass Seilbahn-Betreiber Franz Kohlmaier mit diesem Akt das Vertrauen der Gemeinde entzogen wird, seine finanziellen Missstände noch ordnen zu können.

Bereits dritter Konkursantrag

Bis jetzt liegen bereits zwei Konkursanträge beim Landesgericht vor. Einer soll von einem Mitarbeiter eingebracht worden sein, weil mehrere Dienstnehmer keine Löhne mehr bekommen hätten. Mit diesem jetzt von der Gemeinde eingebrachten Konkursantrag hofft der Kremser Bürgermeister Johann Winkler (SPÖ), die vom Landesgericht gesetzte Frist vom 21. November vorzuverlegen. Bis dahin hätte Seilbahnbetreiber Kohlmaier Zeit, einen Investor zu finden. Winkler sagte dazu, man hoffe, dass man mit diesem Konkursantrag alles beschleunigen könne, um die nötigen Arbeiten für den Winterbetrieb rechtzeitig beginnen zu können.

Gesellschaft von Hoteliers gegründet

Mehrere Hoteliers der Region gründeten bereits eine eigene Gesellschaft, um mit 200.000 Euro Kapital die Skisaison zumindest starten zu könnten. Welcher Seilbahnbetreiber dann zum Zug kommen würde, ist noch nicht bekannt. Bürgermeister Winkler wollte nicht mehr an einen Investor glauben, daher die Gemeinderatssitzung: „Herr Kohlmaier hat immer gesagt, er weiß in ein paar Tagen mehr. Das läuft seit ein paar Monaten so, wir können nicht mehr zuschauen. Es hängt ja viel dran, viele Unternehmer, viele Arbeitsplätze und damit Familien.“ Kohlmaier ist schon seit 2011 in Bedrängnis, es folgte ein Konkurs. Im damaligen Sanierungsverfahren hatte sich Kohlmaier zu mehreren Ratenzahlungen an die Gemeinde verpflichtet, doch er konnte die Summen nicht aufbringen.

Laut Winkler habe es bereits mit dem Land Gespräche gegeben. Der Betrieb müsse für eine Unterstützung auf nachvollziehbaren Beinen stehen, so Winkler.

Appell für Einigung

Ein Machtpoker zwischen der bestehenden Liftgesellschaft und der neu gegründeten Gesellschaft, die von den örtlichen Hoteliers gestützt wird, sei wenig sinnvoll, hieß es am Rande einer Pressekonferenz in Klagenfurt zur bevorstehenden Skisaison am Mittwoch. Wolfgang Löscher von den Kärntner Seilbahnen geht davon aus, dass die Lifte in der Innerkrems heuer jedenfalls in Betrieb gehen werden. Er appellierte an alle Beteiligten, sich zu einigen. Schließlich habe Seilbahnbetreiber Kohlmaier ja auch ein Modell präsentiert, wie mit einer Anhebung der Ortstaxe das Minus abgefangen werden könne. Voraussetzung sei allerdings, dass die Hoteliers hier mitmachen.

Löscher sagte auch, dass mehrere der 26 Skigebiete in Kärnten finanzielle Sorgen haben. 13 Millionen Euro investierte die Seilbahnwirtschaft heuer insgesamt, am meisten davon am Nassfeld. Tourismuslandesrat Christian Benger (ÖVP) will die künftigen Fördersummen in Skigebiete als Teil eines Gesamtkonzeptes verstanden wissen: „Wir sind dabei, die Kärntner Tourismusstrategie erstmals zu entwickeln, dazu gehören auch Skigebiete und der Winterskitourismus. Überlegung zum Winterausbaukonzept werden einfließen.“

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