Arbeitslosigkeit nahm um 4,7 Prozent zu

Im Oktober hat die Arbeitslosigkeit in Kärnten um 4,7 Prozent gegenüber dem Oktober 2013 zugenommen. Österreichweit waren es 10,7 Prozent. Insgesamt sind 27.660 Kärntner ohne Job, diejenigen eingerechnet, die sich in Schulungen befinden.

23.500 Kärntnerinnen und Kärntner sind derzeit arbeitslos gemeldet, mehr als 1.000 mehr als im Oktober 2013. 4.130 Personen machen derzeit eine Schulung des Arbeitsmarktservice. Rechnet man sie hinzu, kommt man auf 27.660 ohne Job, so Franz Zewell vom Arbeitsmarktservice Kärnten. Vor allem die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg im Oktober wieder stark an: „Wir haben zur Zeit 1.851 Personen, die über ein Jahr arbeitslos sind. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von 714 Personen oder 62,8 Prozent. Jeder achte Langzeitarbeitslose kommt aus Kärnten.“

Auch bei den älteren Arbeitslosen sei keine Entspannung in Sicht, so Zewell, besonders über 55-Jähriger. Die Steigerung betrage hier über zwölf Prozent. Fast 40 Millionen Euro investiert das Arbeitsmarktservice in Kurse und Praktika, um die Älteren und die Langzeitarbeitslosen fit für den Arbeitsmarkt zu halten.

Besondere Jugendprogramme

28 Millionen Euro setzt das AMS heuer für die Aus- und Fortbildung von Jugendlichen ein. Eine Investition, die sich auch in der jüngsten Arbeitslosenstatistik niederschlägt. Die Jugendarbeitslosigkeit ging im Oktober zurück, sagte Zewell: „Um fast acht Prozent, hier greifen unsere Programme wirklich. Ich habe 2014 zum Jahr der Jugend erklärt, um jungen Menschen einen Erstzugang zum Arbeitsmarkt zu bieten. Wir setzen 40 Prozent unseres Budgets dafür ein.“ Insgesamt gesehen wird die Arbeitslosigkeit bis Ende des Jahres noch weiter steigen, sagte Zewell. Die Arbeitslosenquote werde auf knapp elf Prozent steigen.

AK fordert mehr Mittel für Langzeitarbeitslose

Die Kärntner Arbeiterkammer forderte am Montag mehr Mittel und Unterstützung für Langzeitarbeitslose. Der starke Anstieg bei Langzeitarbeitslosen sei ein Alarmsignal, sagte AK-Präsident Günther Goach: „Umso länger die Arbeitslosigkeit dauert, umso schwieriger ist der Wiedereinstieg in den Beruf. AMS und Land müssen deshalb aktiv werden, um die bestmögliche Unterstützung sicherzustellen.“

Wegen des Anstiegs der Arbeitslosigkeit von über zwölf Prozent bei älteren Arbeitslosen über 55 Jahren sei ein Grund, erneut ein Bonus-Malus-System zu fordern, sagte Goach. Dieses System solle für Betriebe, die Ältere einstellen und beschäftigten, eine finanzielle Belohnung und für alle jene, die das nicht tun, einen Malus vorsehen.

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