Ex-Lyoness-Manager erneut vor Gericht

Am Landesgericht Klagenfurt ist am Dienstag ein Untreue-Prozess gegen zwei ehemalige Manager der Einkaufsgemeinschaft Lyoness neu aufgerollt worden. Der Oberste Gerichtshof hob ein Urteil von vor zwei Jahren auf.

Der Kärntner und der Osttiroler (50 und 47 Jahre alt) waren im Jahr 2012 zu 30 Monaten Haft, zehn davon unbedingt, verurteilt worden - mehr dazu in Haftstrafen für Ex-Lyoness-Manager. Sie sollen sich unberechtigt selbst 1,5 Mio. Euro ausbezahlt haben, als sie Manager einer Tochterfirma in Italien waren. Die Angeklagten sagten damals, dies seien Provionszahlungen gewesen, die ihnen zugestanden wären. Der Fall ging in Berufung und landete beim Obersten Gerichtshof. Dieser hob das Urteil schließlich auf, weil nicht klar war, ob die Handlungen in Italien strafbar gewesen wären.

Auch in Italien strafbar

Richterin Akiko Gschöpf erklärte zu Beginn der neuen Verhandlung, dass es in Italien eine korrespondierende Strafbestimmung gebe und dass eine Verjährung auch nach dieser Bestimmung noch nicht eingetreten wäre. Staatsanwältin Sandra Agnoli sagte im Anklagevortrag, die beiden Manager bekamen jeweils ein monatliches Honorar von 7.000 Euro. Über eine Provisionsvereinbarung sei mit dem Chef der Muttergesellschaft mehrmals gesprochen worden, sie sei in Aussicht gestellt, aber nie fixiert worden. Den Angeklagten sei klar gewesen, dass sie keinen Anspruch auf die 1,5 Millionen Euro gehabt hätten. Die Anklägerin stellte die rhetorische Frage: „Es geht im Wesentlichen darum: Gibt es eine Vereinbarung, die diese Zahlung rechtfertigt?“ Im ersten Rechtsgang habe sich eine solche nicht gefunden.

Urteil am Mittwoch erwartet

Der Verteidiger erklärte: „Sie waren davon überzeugt, dass ihnen dieses Geld zusteht.“ Es habe eine Vereinbarung und einen entsprechenden Gesellschafterbeschluss gegeben. Der mündliche Vertrag sei auch in anderen Punkten „gelebt“ worden. Die Verhandlung wird am Nachmittag mit der weiteren Einvernahme der Angeklagten und Zeugen fortgesetzt. Für Mittwoch ist ein weiterer Verhandlungstag geplant. Der Schöffensenat dürfte das Urteil am späten Nachmittag fällen. Die beiden Männer sind so gut wie Bankrott, sagte ihr Anwalt.