Klagenfurter FPÖ: Machtkampf geht weiter

Nach der Ankündigung des FP-Vizebürgermeisters Albert Gunzer, bei den Gemeinderatswahlen am 1. März mit einer eigenen Liste gegen den amtierenden FP-Bürgermeister anzutreten, herrscht in der FPÖ Klagenfurt Hektik. Der parteiinterne Machtkampf geht weiter.

Der Versuch, Gunzer in einer Sitzung des freiheitlichen Gemeinderatsklubs mit sofortiger Wirkung als Vizebürgermeister abzusetzen und seiner Funktionen zu entheben, scheiterte am Mittwochabend - mehr dazu in FPÖ Klagenfurt: Spaltung droht, Abwahl verschoben. Gunzer gab sich auch am Tag nach seiner Ankündigung gelassen. Er habe seine Entscheidung getroffen. Ob er tatsächlich bis zur Wahl am 1. März als Vizebürgermeister weiterarbeiten werde, soll am Freitag in dem Vier-Augen-Gespräch mit Bürgermeister Scheider geklärt werden.

Nicht alle sind für Gunzers Rauswurf

Eines wurde allerdings in der abendlichen Klubsitzung deutlich: Nicht alle sind für den von FPÖ-Parteichef Christan Ragger geforderten sofortigen Hinauswurf Gunzers. Sieben der zwölf anwesenden FPÖ-Gemeinderäte sollen sich für den Verbleib Gunzers in der Stadtregierung ausgesprochen haben. Offiziell bestätigen dies aber niemand. Bürgermeister Scheider war am Donnerstagvormittag nicht erreichbar. Parteichef Ragger gab sich betont zuversichtlich, dass das „Problem Gunzer“ in den nächsten Tagen bereinigt sein werde. Egal, wie das Gespräch Gunzer-Scheider ausgehe.

Ragger setzt freiwilligen Austritt voraus

Geht Gunzer nicht freiwillig, werde die FPÖ Klagenfurt den Abwahlantrag im Gemeinderat einbringen. Die dafür notwendigen Unterschriften von zehn der 18 Freiheitlichen Gemeinderäte habe er bis Mittag beisammen, so Ragger Donnerstagfrüh. Aber er gehe ohnehin davon aus, dass Gunzer am Freitag freiwillig auf sein Amt verzichten und aus der Partei austreten werde.

Strache: „enttäuscht“

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache zeigte sich am Donnerstag „enttäuscht“ von den Vorgängen in der Klagenfurter FPÖ. Es sei „unerfreulich“, dass nicht die Verantwortung, sondern „Egomanie“ im Vordergrund stehe, sagte der Bundesobmann am Rande einer Pressekonferenz in Wien. Einmischen will er sich aber nicht: „Das müssen die Herrschaften dort lösen“, sagte er; konkret Landesparteichef Christian Ragger und die Stadtpartei.