Ex-ORF-Chefredakteur Peter Pirker ist tot
Seine Leiche war bereits Ende Mai in der Donau in Wien-Leopoldstadt entdeckt worden. Ein DNA-Abgleich ergab nun, dass es sich bei dem Toten definitiv um Pirker handelte, sagte Polizeisprecher Patrick Maierhofer gegenüber der Austria Presse Agentur (APA). „Laut Obduktion gibt es keinen Hinweis auf Fremdverschulden“, so der Sprecher. Entdeckt wurde die Leiche bereits am 29. Mai. Das Ergebnis der DNA-Überprüfung lag erst am Dienstag vor.
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Erfinder der „Streitkultur“
Ende Mai war die Vermisstenanzeige erstattet worden, die Polizei ging von Selbstmord aus. Pirker war einen Tag vor seinem 70. Geburtstag aus seiner Wohnung in Wien-Wieden verschwunden. Pirker arbeitete mehr als 30 Jahre lang für den ORF. Der gebürtige Klagenfurter war von 1999 bis 2001 war er Chefredakteur des Landesstudios Kärnten. Er ist der Erfinder der beliebten Radio Kärnten Diskussionssendung „Streitkultur“. Schon damals, Ende der 90er-Jahre, erkannte Pirker auch das Potenzial des damals ganz jungen Mediums Internet und baute es verstärkt in die Berichterstattung ein.
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Lebenslauf
Pirker wurde 1944 in Klagenfurt geboren. Das Studium in Graz und Wien schloss er mit der Promotion zum Dr. phil ab. Seit 1968 arbeitete er in leitenden Funktionen für den ORF und auch verschiedene andere Medienunternehmen. Für den ORF war der Journalist unter anderem als Redakteur und Gestalter (u.a. „Inlandsreport“, „Auslandsreport“, „Modern Times“), Ressortleiter, Moderator, Diskussionsleiter (u.a. „Club 2“) und Pressesprecher tätig. Im Rahmen seiner beruflichen Laufbahn war er weiters auch Deutschland-Korrespondent der Tageszeitung „Kurier“ (1978-1982), Chefredakteur des SAT1-Studios in Hamburg (1983-1985), Chefredakteur der Kärntner „Kronen-Zeitung“ (1985-1987) und Projektleiter und Chefredakteur im Bereich Privat-TV (SBS). Bis zu seiner Pensionierung war Pirker beim ORF-Wirtschaftsmagazin „Euro Austria“.