Sekundenschlaf: Lkw landete in Fluss

Ein Lkw ist Montagnacht bei Passering in die Gurk gestürzt. Der Lenker war am Steuer kurz eingeschlafen. Das Fahrzeug schoss in einer Kurve geradeaus und stürze über eine drei Meter hohe Böschung in den Fluss. Die Anrainer fordern für Passering erneut ein Verbot für Schwertransporte.

Der Kraftfahrer aus Bosnien war gegen 22:00 Uhr mit seinem Sattelzug auf der Krappfeld Landesstraße von Pölling in Richtung Treibach unterwegs. In Passering fuhr der Mann in einer scharfen Rechtskurve wegen Sekundenschlaf geradeaus. Der Lkw durchbrach eine Leitschiene, stürzte über eine drei Meter hohe Böschung und kam in der Gurk zum Liegen. Der Lastwagenfahrer wurde nach der Erstuntersuchung durch den Notarzt von der Rettung zur Beobachtung in das Unfallkrankenhaus Klagenfurt gebracht. Am Sattelschlepper entstand Totalschaden.

Lkw in Gurk Passering

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Aufwändige Bergung mit Spezialkran

Da der Lkw 26 Tonnen Soda geladen hatte, wurde der Landeschemiker verständigt. Dieser konnte Entwarnung geben, aus dem Fahrzeug war kein Soda ausgetreten, auch der Dieseltank war durch den Unfall nicht beschädigt worden. Es wurde ein 350-Tonnen-Spezialkran angefordert. Die Bergung dürfte aufwändig sein und länger dauern, denn die Straße muss gesperrt werden. Außerdem muss noch ein Kran angefordert werden mit entsprechendem Gerät, um das Wrack abzutransportieren. Dies dürfte am kommenden Freitag der Fall sein. Zur Sicherheit soll während der Bergung auch eine Ölsperre errichtet werden.

Lkw in Gurk Passering

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Anrainer fordern Verbot für Schwertransporte

Der Montagnacht verunglückte Lkw-Fahrer wählte den kürzeren Weg von Völkermarkt über Brückl und Passering nach Treibach. Der Weg über die Südautobahn (A2) und die S37 wäre weiter und durch die Maut teurer gewesen.

Die Anrainer kritisieren anlässlich des Unfalls erneut den starken Lkw-Verkehr auf der engen und kurvenreichen Strecke zwischen Passering und Brückl. 250 Lastwägen, oft mit Chemikalien beladen, würden täglich durch Passering fahren, sagen sie. Die Anrainer fordern deswegen von der Landespolitik ein Fahrverbot für Lkw über 7,5 Tonnen durch Passering. Damit müssten die Schwerfahrzeuge dann auf die B317 ausweichen.

Streit um Gutachten

Laut einem Gutachten des Landes Kärnten wiederum geht der Lkw-Verkehr in diesem Bereich seit 2008 zurück, sagt Albert Krainer, der Leiter der zuständigen Abteilung in der Landesregierung. 95 Prozent des Lkw-Verkehrs in diesem Bereich sei regionaler Güterverkehr zu den Industriebetrieben.

Anrainer Siegmund Leitgeb, der neben der Krappfeld Landesstraße wohnt, sieht das anders. Er würde auch so manchen ausländischen Lkw beobachten, sagt er. Lkws die zu den Industriebetrieben in Treibach-Althofen unterwegs sind, könnten schon zwei Kilometer vor Passering wieder auf die B317 auffahren, so der Anrainer. Er betont auch die gefährliche Situation für Schüler, die täglich die Landesstraße überqueren müssten.

Lkw in Gurk Passering

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Mehrere Fahrzeuge landeten im Wasser

In Feldkirchen ist am Freitag ein Bagger in einem Bach gestürzt. Der Baggerfahrer war von der Straße abgekommen und stürzte mit dem tonnenschweren Fahrzeug über eine Böschung in den Bach. Der Lenker konnte sich selbst aus der Kabine befreien, es entstand großer Sachschaden. Erst am Wochenende waren in Kärnten zwei Autos im Wasser gelandet: Freitagnacht wurde ein 28-jähriger Autofahrer mit seinem Pkw in die Lavant geschleudert, am Samstag rollte ein parkendes Auto in den Hörzendorfer See und versank völlig - mehr dazu in Zwei Autos landeten im Wasser.