Lithiumabbau in der Zielgeraden

Auf der Kärntner Weinebene befindet sich das wahrscheinlich größte Lithiumoxidvorkommen in Europa. Ende 2013 wurden Probebohrungen vorgenommen. Derzeit laufen die Vorbereitungen. Geht alles nach Plan, soll das Leichtmetall ab 2016 abgebaut werden.

Lithium ist einer der wichtigsten Rohstoffe für die Elektroindustrie und wird in Europa nicht abgebaut. In Zukunft soll dieser Grundstoff aus Wolfsberg kommen. Die australische Firma GSM gründete hier dazu eine eigene Tochterfirma. Die Schürfrechte kauften die Australier 2011 von der Kärntner Montanindustrie (KMI) um 10,25 Mio. Euro.

Vor zwei Wochen fand ein Treffen mit Vertretern der australischen Firma und KMI statt. Details will der Geschäftsführer der Bergbaufirma mit Sitz in London, Steve Kessler, erst bei einer Informationstour durch Europa bekanntgeben, die im Oktober geplant ist. Auch in Österreich und wahrscheinlich auch in Kärnten ist ein Zwischenstopp vorgesehen. Bis Ende 2015 sollen alle offenen Fragen für Abbau, Transport und Weiterverarbeitung geklärt werden. Läuft alles nach Plan, soll das Leichtmetall ab 2016 auf der Weinebene abgebaut werden.

Verarbeitung im Lavanttal geplant

Das Lithium soll auch zwischen Frantschach-St. Gertraud und Wolfsberg aufbereitet werden. Der Wolfsberger Bürgermeister, Hans-Peter Schlagholz, hofft, dass die Pläne bald konkreter werden, denn der Abbau könne Arbeitsplätze schaffen und die Wirtschaft im Lavanttal beleben. für den Transport war zuletzt von bis zu 16.000 Lkw-Fuhren die Rede. Ob es dann auch ein neues Verkehrskonzept geben wird, soll im nächsten Jahr entschieden werden.

Lithium wird in der Produktion von Akkus für Mobiltelefone, Laptops und Elektroautos, aber auch in der Solarindustrie und in der Raumfahrttechnik verwendet. Als Rohstoff ist es immer begehrter, weltweit aber selten zu finden. Es wird vorwiegend in Chile, Argentinien, den USA und in China abgebaut. Das Lithium-Vorkommen in Kärnten ist bis jetzt das Einzige, das in Europa gefunden wurde. 18 Millionen Tonnen Erz wurden in der Koralpe nachgewiesen, weitere zehn Millionen werden dort vermutet.

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