Hotelprojekt Mölltal: Weitere Gespräche

Was die umstrittene geplante Piste im Naturschutzgebiet am Mölltaler Gletscher samt Hoteldorf betrifft, ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Am Donnerstag gab es Gespräche zwischen Landesregierung und Projektwerber Heinz Schultz.

Ohne Skiabfahrt im Naturschutzgebiet werde es auch kein Hoteldorf mit 120 Arbeitsplätzen geben, sagte Projektwerber Schultz auch am Donnerstag: „Wir wollen weiter investieren, wenn wir dürfen. Derzeit schaut es laut Landesrat Holub nicht so aus.“

Hoteldorf Mölltal Piste Fragant

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Heinz Schultz.

Man wisse, dass man ein sehr schwieriges Projekt umsetzen wolle, so Schultz, man wolle aber weiterhin investieren und einen Fortschritt für den Betrieb erreichen. Die Mölltaler Bergbahnen fuhren im Vorjahr hohe Verluste ein. Schultz, der auch die Ankogelbahnen betreibt, sagte, man werde bei Ablehnung in ganz Kärnten nicht mehr investieren können. Bisher habe man die Verluste getragen, wenn man aber keinerlei Perspektiven habe, wie solle man da weitermachen.

An seiner Seite war Wirtschaftslandesrat Christian Benger, (ÖVP), der zu dem Gespräch eingeladen hatte. Benger sagte, das Tourismus-Projekt sei im öffentlichen Interesse. Deshalb sei eine Genehmigung auch ohne Änderung des Naturschutzgesetzes möglich.

Hoteldorf Mölltal Piste Fragant

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Das geplante Hoteldorf.

Lediglich zwei Verordnungen müssten von der Politik angepasst werden, so Benger: „Irgendwann kommt man zur Frage, machen wir Menschschutz oder machen wir Naturschutz. Für mich ist immer zuerst der Mensch da und dann die Natur. Die ganzheitliche Betrachtung wird die Lösung bringen.“

Juristen prüfen Möglichkeiten

Für Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sei das eine Frage für die Juristen. Er lässt den Landesverfassungsdienst prüfen: „Es gilt keine Zeit zu verlieren. Die Menschen im Mölltal haben ein Recht darauf, eine Entscheidung rasch zu erfahren.“ Skeptisch zeigte sich Naturschutzlandesrat Rolf Holub (Grüne). Er sehe derzeit keine rechtliche Möglichkeit, die Verordnungen aufzuheben. Er würde aber lieber die Abfahrt den Gesetzen anpassen, als umgekehrt, so Holub. Er könne Sprengungen im Naturschutzgebiet nicht zustimmen, aber er will abwarten, was die Juristen sagen. In der kommenden Woche soll es sich zeigen, ob es eine Entscheidung gibt oder das Thema zunehmend zu einer Belastungsprobe für die Koalition wird.

In einer Aussendung am Donnerstagabend betonte Landesrat Gerhard Köfer (TS), das Team Stronach stehe weiterhin „uneingeschränkt“ und „leidenschaftlich“ zum Hotelprojekt am Mölltaler Gletscher. Wo ein Wille, da ein Weg, so Köfer und IG-Obmann Hartmut Prasch. Die ÖVP solle sich endlich in der Koalition durchsetzen.

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