Hotelprojekt: Zurück an Verhandlungstisch

Für das geplante Hoteldorf samt Skipiste am Mölltaler Gletscher scheint es doch noch Hoffnung zu geben. Der Investor Heinz Schultz will nun doch an den Verhandlungstisch zurückkehren. Co-Investor Hans Peter Haselsteiner allerdings bleibt skeptisch.

Das Mega-Hotelprojekt erregt die Gemüter seit Monaten, weil die dazugehörige Skiabfahrt durch Naturschutzgebiet führen soll. Nachdem der Naturschutzbeirat bei einer Begehung in der Innerfragant sich am Mittwoch neuerlich gegen das Projekt aussprach und SPÖ und Grünen ihr Nein bekräftigten, gab Co-Investor Heinz Schultz am Donnerstag seinen Rückzug aus allen Kärntner Projekten, auch jenes am Ankogel, bekannt – mehr dazu in Fragant: Investor Schultz kappt Pläne. Am Freitag klangen die Äußerungen des Investors, sicher auch aufgrund interner Gespräche, hoffnungsvoller, er werde an den Verhandlungstisch zurückkehren.

Schulz zu Gespräch in Regierung geladen

ÖVP-Wirtschaftslandesrat Christian Benger nahm noch Donnerstagabend Kontakt zu Schulz auf. Dieser habe einen Gesprächstermin „reserviert“, er sei nächsten Donnerstag zu einem informellen Gespräch in der Landesregierung eingeladen.

Benger glaubt, dass das Projekt trotz naturschutzrechtlicher Bedenken realisierbar sei: „Es gibt positive Beispiele, etwa das Skigebiet Hauser-Kaibling in der Steiermark.“ Im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten gelte „Wo ein Wille, da ein Weg.“ Zunächst müssten aber die konkreten Projektunterlagen am Tisch liegen, damit sie beurteilbar seien. Laut Experten sei eine Umsetzung aber zumindest theoretisch möglich.

Haselsteiner: Wenig Hoffnung auf Änderung

Co-Investor Hans Peter Haselsteiner zeigte sich in einem Gespräch mit dem ORF allerdings alles andere als optimistisch. Er übte Kritik am grünen Umweltlandesrat Rolf Holub: „Ich habe auch wenig Hoffnung, dass wir noch irgendeine Änderung herbei führen können. Wenn wir nicht investieren dürfen, dann können wir das auch nicht, das ist klar. In der Debatte selbst ist nur eines ärgerlich und enttäuschend: Sie wird einfach nicht redlich geführt. Man sollte nicht irgend etwas vorschieben, sondern den politische Mut aufbringen und sagen: Ja, uns ist die Umwelt wichtiger als die wirtschaftliche Entwicklung.“

Mallnitz bangt um Ankogel-Investitionen

Mit den Millioneninvestitionen sollen mehrere hundert Arbeitsplätze im Mölltal verbunden sein. Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl appellierte deswegen am Freitag an alle Beteiligten, an den Verhandlungstisch zurückzukehren: „Wirtschaft und Umweltschutz müssen in Einklang gebracht werden.“

Für die Bürgermeister der Region ist das Hin und Her um das Projekt ein Wechselbad der Gefühle. Allein auf dem Ankogel wäre von Schulz eine Investition von zwölf Millionen Euro unter anderem für einen Sechser-Sessellift, einen Schlepplift und einen Speicherteich geplant gewesen, sagt Günther Novak, der Bürgermeister von Mallnitz. Beim Ankogel-Ausbau müsse etwas passieren, die Pläne seien ja fertig. Wenn nichts mehr investiert würde, wäre das eine „Katastrophe für den Tourismusort Mallnitz“, so Novak. Novak hofft, dass Schulz noch mit sich reden lässt: „Er ist ja ein Wirtschaftsmann.“

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