Prozess: Landesmuseum gegen Archäologen

Der Streit am Arbeitsgericht zwischen dem Landesmuseum und dem Archäologen Heimo Dolenz ist am Donnerstag in eine weitere Runde gegangen. Dolenz wurde von Museumsdirektor Thomas Jerger wegen angeblicher Nebenbeschäftigungen entlassen.

Beim Streit zwischen dem Landesmuseum und seinem früheren leitenden Mitarbeiter geht es um angeblich unvereinbare Tätigkeiten, die Dolenz vorgeworfen werden. Im Frühjahr 2013 hatte Thomas Jerger Dolenz entlassen - mehr dazu in Mobbingvorwürfe im Landesmuseum (kaernten.ORF.at: 20.5.2014). Bei den angeblich konkurrierenden Tätigkeiten von Dolenz soll dem Museum auch finanzieller Schaden enstanden sein.

Wegen privater Grabungen entlassen

Konkret wird Dolenz vorgeworfen, in Eigenregie Grabungsarbeiten organisiert und über einen eigenen Verein und eine Gesellschaft abgewickelt und verrechnet zu haben. Das Geld für den Verein soll wiederum aus der Landeskasse gekommen sein. Dolenz verteidigt sich, er habe seine „ehrenamtliche“ Tätigkeit beim Archäologischen Dienst vorschriftsgemäß dem früheren Museumsdirektor Erich Wappis gemeldet. Deshalb sei seine Entlassung unrechtmäßig.

OLG Graz hob Klagenfurter Urteil auf

Im Erstverfahren im Herbst 2013 bekam Dolenz vor Gericht Recht. Die Entlassung des an sich unkündbaren Landesbeamten sei formal zu spät erfolgt, lautete die Begründung. Damit seien die Entlassungsgründe verwirkt gewesen, so die erste Instanz - mehr dazu in Landesmuseum verliert Arbeitsrechtsprozess (kaernten.ORF.at; 11.12.2013). Das Landesmuseum ging in Berufung. Das Oberlandesgericht Graz hob das Klagenfurter Urteil im Frühjahr 2014 auf. Weitere Zeugen müssten einvernommen werden, darunter auch der frühere Museumschef Erich Wappis, lautete die Begründung.

Donnerstagfrüh begann in Klagenfurt das Verfahren am Arbeitsgericht. Laut Wilhelm Waldner, dem Mediensprecher des Landesgerichtes, wurden zwei Zeugen einvernommen. Die Richterin vertagte das Verfahren wegen weiterer Zeugeneinvernahmen.