Kärnten soll auf erneuerbare Energie umrüsten

Der Energiemasterplan ist am Montag im Konzerthaus Klagenfurt vorgestellt worden. Seit Oktober 2013 arbeiteten 200 Experten daran. Ziel ist es, bis 2025 bei Wärme und Strom komplett auf erneuerbare Energie umzusteigen.

Die Energiewende muss zuerst in den Köpfen und Herzen der Menschen stattfinden, damit diese auch im Alltag umgesetzt und gelebt werden kann. Das ist für jene 200 Experten klar, die den Energiemasterplan ausarbeiteten. Auch 1.800 Bürger brachten Vorschläge ein, wie Kärnten bis spätestens 2035 auch beim Verkehr komplett unabhängig von fossiler Energie werden könne. Weltweit steigt der Druck, dem Klimawandel entgegenzutreten. Er sei zwar nicht aufzuhalten, aber einzubremsen, zeigte sich Umweltreferent Rolf Holub (Grüne) überzeugt: „Der Plan ist fertig, jetzt fangen wir an, das Stück zu spielen. Heuer noch gibt es eine Solaroffensive, nächstes Jahr eine Dämmeoffensive. Als erstes gehen wir die Gebäude im Besitz des Landes an.“

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) betonte, mit diesem Energiemasterplan werde über die nächste Wahl hinaus gestaltet: „Politik ist nicht mehr in Drei-, Vier-, Fünf- oder Sechsjahreszyklen denkbar. Politik muss weiter greifen. Wenn von 132 Gemeinden 121 aktiv mitarbeiten, wenn soviele Menschen ihr Wissen zur Verfügung stellen, ist das ein positives Zeichen.“

Tausende Heizkessel müssen ausgetauscht werden

Momentan wird noch mehr als ein Drittel der Wärme mit fossilen Brennstoffen erzeugt. Um die Wende hin zu Sonnenenergie und Biomasse bis 2025 zu schaffen, müssten 74.000 mit Öl- und Flüssiggas betriebene Heizkessel ausgetauscht werden und die thermische Gebäudesanierung müsste deutlich erhöht werden. Daher sollen pro Jahr 7.000 Energieberatungen durch das Land Kärnten durchgeführt werden. Leichter ist diese Aufgabe der Energiewende beim Strom. Schon jetzt wird er - vor allem durch die Nutzung der Wasserkraft - zu 98 Prozent aus erneuerbaren Quellen erzeugt.

Einerseits soll schrittweise der Energieverbrauch gesenkt werden, gleichzeitig soll durch Sonnenenergie und Biomasse mehr Strom produziert werden. Damit würde ein Überschuss entstehen und dieser zusätzliche Strom soll dann für die Elektroautos genutzt werden. So sieht es der Energiemasterplan bis 2025 bei Strom und Wärme vor.

Kärnten als Vorbild

Alle öffentlichen Gebäude sollen thermisch saniert werden, alle Öl- und Elektroheizungen umgestellt, auf allen öffentlichen Gebäuden Sonnenkollektoren montiert und der Fuhrpark des Landes auf Elektroautos umgestellt werden. Die Mitarbeiter des Landes sollen zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel bewegt werden. Etwas länger dauern wird es wohl noch beim hundertprozentigen Umstieg auf die Elektromobilität. Jedenfalls sollen durch die Energiewende in Kärnten bis 2035 3.000 neue Arbeitsplätze entstehen.

Link: