Bär plünderte Bienenstöcke

Im Bodental hat ein Bär mehrere Bienenstücke zerstört und geplündert. Er näherte sich dabei einem Wohnhaus bis auf wenige Meter. Auch am Loiblpass wurde Mittwochabend ein Bär gesichtet, möglicherweise das gleiche Tier. Ein Zeuge machte ein Video mit seinem Handy.

Kurz nach 20.00 Uhr sah der sechsjährige Stefan Tschaschel am Mittwoch im Loibltal aus dem Küchenfenster. Der Bub saß am Küchentisch und wollte vor dem Schlafengehen noch etwas Zeichnen. Doch dann traute er kaum seinen eigenen Augen, als er einen Bären sah. Der Bub rief seine Eltern und „der Papa hat ein Foto gemacht“, erzählt der Sechsjährige. Am Handy-Video des Vaters ist deutlich zu erkennen: Ein ausgewachsener Braunbär läuft in Sichtweite vom Wohnhaus über eine Wiese am Waldrand und verschwindet zwischen den Bäumen.

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Zwei Bienenvölker vernichtet

Am Abend zuvor richtete vermutlich der selbe Bär bei der Nahrungssuche auch Schaden an. Im gut fünf Kilometer entfernten Bodental näherte sich der Bär einem Wohnhaus und zerstört dort einen Bienenstock. In den Wachswaben sind die Tatzenabdrücke des Bären noch gut zu erkennen.

Bär Bodental Loiblpass Bienenstöcke

ORF

Stefan Tschaschel sah den Bären vom Küchenfenster aus.

Zwei Bienenvölker von Imker Heinz Plautz wurden vernichtet, er war zum „Tatzeitpunkt“ nicht zu Hause. Seit 50 Jahren sei er Imker, dies sei sein erster Bienenschaden, sagt der Imker: „Bährenfährten hab ich schon gefunden, aber bei meinem Haus war noch nie ein Bär.“ Auch wenn sein Schaden groß ist, „der Bär muss sich halt auch ernähren“, nimmt es Plautz gelassen. Bärenschäden werden in Kärnten übrigens von der Kärntner Jägerschaft ersetzt.

Ein Feinschmecker auch Suche nach Leckereien

Der Bärenwanwalt Bernhard Gutleb machte sich Donnerstagvormittag ein Bild der Lage und besucht den Imker im Bodental. Der Bär ist in Kärnten nicht unbekannt, der „Täter“ mag Honig besonders gern, meint Gutleb. Von den Karawanken bis ins Dreiländereck sei dieser Bär auf der Suche nach seiner Lieblingsspeise, was ihm seinen Spitznamen „Winnie Pooh“ einbrachte.

Ein Problembär sei der Bär aber sicher nicht, er lasse sich fast nie blicken, so der Bärenanwalt. Dass der Bär so nah an das Wohnhaus des Imkers kam sei nicht verwunderlich, schließlich sei das Haus sehr abgelegen. Gutleb: „Der Bär hat eine sehr feine Nase. Er riecht, wenn sich kein Mensch im Haus befindet.“ In den letzten Schneeflecken im Bodental sind die Tatzenspuren des Bären noch zu sehen, dann verliert sich die Spur. Das Tier ist somit weitergezogen - auf der Suche nach seiner Lieblingsnascherei.

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