Hypo beschäftigt Landesgericht weiter

Der nächste Hypo-Strafprozess in Klagenfurt steht schon vor der Tür. Einmal mehr geht es um unbesicherte Kredite, etwa 7,5-Millionen Euro für den nie umgesetzten Wiener Kunstpark Paradiso. Ein Prozesstermin steht wegen des Anklageeinspruchs eines Ex-Managers noch nicht fest.

Auch nach den jüngsten Urteilen gegen Wolfgang Kulterer, Tilo Berlin und Co. wird die Hypo Alpe Adria Bank das Landesgericht Klagenfurt noch lange beschäftigen. Beim geplanten Strafprozess um einen 7,5-Millionen-Euro-Kredit für den nie umgesetzten Wiener Kunstpark Paradiso geht es einmal mehr um offenbar leichtfertig vergebene Hypo-Kredite ohne ausreichende Sicherheiten. Und einmal mehr lautet der Hauptvorwurf Untreue.

Die Staatsanwaltschaft richtet ihn gegen fünf ehemalige Hypo-Manager, darunter die in anderen Fällen rechtskräftig verurteilten Ex-Manager Wolfgang Kulterer, Günter Striedinger und Gert Xander. Die Anklageschrift ist schon seit einem Jahr fertig. Ein weiterer Ex-Vorstand erhob aber Einspruch gegen die Anklage, das Oberlandesgericht Graz wird darüber laut einem Sprecher in den kommenden Wochen entscheiden. Wegen Beihilfe zur Untreue sind zudem der ehemalige FPÖ-Werber Gernot Rumpold sowie ein Sohn und ein Stiefsohn des Malers Ernst Fuchs angeklagt.

Rumpold soll bei Kredit geholfen haben

Die Vorgeschichte begann vor zehn Jahren: Die beiden Halbbrüder wollten neben der Villa von Ernst Fuchs in Wien-Hütteldorf einen Kunstpark errichten. Mit der Finanzierung des Projekts „Paradiso“ blitzen sie bei zahlreichen Banken ab. Rumpold soll ihnen daraufhin einen Kredit bei der Hypo Österreich verschafft haben, Rumpold soll im Gegenzug eine jährliche „Agenturleistung“ von 320.000 Euro und eine Vermittlerprovision erhalten haben. Als Sicherheiten für den Kredit wurden Zugriff auf das Baurecht am Grundstück und einige Kunstwerke von Ernst Fuchs angegeben. Diese Sicherheiten hätten laut Gutachten rund drei Millionen wert sein sollen, ihre Versteigerung brachte letztlich nur 50.000 Euro ein. Der Kunstpark „Paradiso“ wurde nie umgesetzt.

Hypo verlor Millionen in Kroatien

Im selben Prozess geht es auch um zwei weitere Kredite, bei denen die Hypo in Kroatien Millionen verlor: für Gründe auf der Insel Jakljan vor Dubrovnik und für einen Hubschrauber-Dienst. Wann das gesamte Strafverfahren beginnt, ist noch nicht abschätzbar.

Fest steht hingegen, dass der Hypo-Zivilprozess am Landesgericht Klagenfurt am 12. Mai fortgesetzt wird. Im Verfahren rund um eine 50-Millionen-Euro-Sonderdividende sind vorerst bis Oktober 20 Verhandlungstage angesetzt, 200 Zeugen sollen gehört werden.

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